Im
siebzehnten Jahrhundert.
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der einheimische Boden einer Künstlerlaufbahn allzu ungünstig
erschien_ Die Beweglicheren dagegen, meist Süddeutsche, kehrten
wieder, in der Hoffnung durch einen niederländischen Meister-
brief entsprechende Würdigung und Beschäftigung im Vaterlandc
zu frnden.
Unter diesen steht obenanjoachim Sandrart, geb. 1606
zu Frankfurt, wo sein aus dem Hennegau gekommener Vater ein-
gewandert war. Er hatte bei Gerard van Honthorst in Utrecht
gelernt, auf die holländische Schule einen siebenjährigen italieni-
schen Aufenthalt gesetzt und diesem weitere holländische Studien
folgen lassen, um endlich in Augsburg und Nürnberg eine frucht-
bare Thätigkeit zu entfalten, welcher erst sein 1688 erfolgter Tod
ein Ziel setzte. Als Verfasser der wTeutschen Akademie der edlen
Bau-, Bild- und Malerey-Künste, Nürnberg, 1675 167g, der
,Vasari des Nordens', zeigt er seiner Erziehung entsprechend in
der Kunst eine Proteusnatur, nämlich italienische Art in seinen
in Italien entstandenen Arbeiten, wie in dem wBarmherzigen
Samaritanem von 1632 in der Brera zu Mailand, niederländische
dagegen in den folgenden. Dabei ist zunächst der wÜlberga des
städtischen Museums zu Frankfurt noch in der Weise Honthorsts
gemalt, das vSchütterstückx von 1638 im Reichsmuseum zu Amster-
dam aber in der Art der Haarlemer und Amsterdamer Schule,
während er Kirchenstücke, wie die beiden der Neumürxsterkirche zu
Würzburg, den pFischzug Petria von 1646 in der Galerie zu
Augsburg und die wvVermählung der hl. Katharinafr: von 1647 in
der Kaiser-lichen Galerie zu Wien in der vlämischen Art eines
Rubens, und gleichzeitig (1650) das xGesandtengastmahl zur F eier
des Westfälischen Friedensc i1n grossen Ratsal zu Nürnlaerg wie
meistens die Portriits wieder holländisch malte.
Wie Sandrarts Schüler, worunter Matthiius Me rian der
jüngere und johann Sandrart hervorzuheben, so strebten zahl-
reiche gleichzeitige Maler nach holländischer Weise. S0 Christoph
Paudiss aus Niedersachsen, geb. um 1618, gest. als bischüf-
licher Hofmaler zu Freising um 1666, und jürgen Owens, geb
zu Tünning in Schleswig 1623, gest. zu Friedrichsstadt 1679,
welche zu den unmittelbaren Schülern Rembrandts zu zählen sind,
während Michael Willmann, geb. 1706 zu Künigsberg i. Pr.,
gest. 1706, aus der Schule des ]ak. Adr, Baker in Arnsterdam
hervorging. Ebenso musste Nikolaus Pru g g e r aus Trudering bei
München, gest. 1694 zu München, nach seinen Bildnissen des
ÄvKurfürsten Maximilian I. und Gemahlin 4-: holländische Kunsterziehung
genossen haben. Der Züricher Sam uel Hoffmann dagegerx