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Deutschland.
angeblich in der Pinakothek zu München, wahrscheinlich aber,
wie die Kopie von J. Känig in der Residenz zu München er-
sehen läisst, verloren. Selten ist auch ein Idyll, wie xder Hirtee
in den Uffizien oder die wLandschaft mit dem tiburtinischen Vesta-
tempela im Rudolphinum zu Prag (K1. B. 41 2), und ebenso vereinzelt
sind glücklicherweise Historienbilder nach Art des Brandes
von Troja in der Münchener Pinakothek. Der Meister starb 1620
zu Rom.
Die Fortsetzung dessen, was Elsheimer angebahnt, war
Holland überlassen, wo zuerst Cornelis Poelenburg, von welchem
bereits gehandelt worden ist, in Elsheimers Fussstapfexl trat.
In Deutschlancl fmden wir neben dem unermüdlichen Johannes
K 6 n i g, der ihn miniaturartig reproduzierte, nur in N i c o l a u s
Knupfe r, geb. 1603 in Leipzig, wenigstens insoferne einen
Nachfolger, als dieser 1651 die wjagd nach dem Glückec frei
wiederholte (Galerie zu Schwerin und Pinakothek in München),
Doch war dieser bereits 16 30 in der Schule Bloemaerts zu Utrecht
und muss schon deshalb, wie auch des speziell holländischen
Charakters seiner übrigen Werke wegen zu den holländischen
Meistern gezählt werden.
Mit dem 17. Jahrhundert war i11cles in der Richtung der
deutschen Kunst dadurch ein folgenschwerer Wandel eingetreten,
dass nun nicht mehr Italien allein die hohe Schule der Kunst
bildete, sondern ihm die Niederlande, welche damals ihre glän-
zende Auferstehung in der Malerei eben angekündigt, zur Seite
traten. Frühzeitig waren niederländische Künstler an die deutschen
Hüfe emboten worden, wie Bartel Spranger aus Antwerpen, ein
Schüler des ]an Mandyn, schon 1575 an den Prager Kunsthof
gelangte und bis an seinen Tod (1625) daselbst wirkte, und Pieter
de Witte aus Brügge von 158641628 2.111 Hofe Wilhelm V. und
Nlaxinrilian I. in München thätig war. Durch diese Bevorzugung
wurde es jedenfalls befürdert, dass nun auch die deutschen
Künstler nach den Niederlanden zogen, um an die Stelle des
italienischen Einilusses einen anderen zu setzen. Ein Teil von
diesen schütttelte den Staub von den Schuhen und kam nicht
mehr zurück, wie ausser Nicolaus Knupfer aus Leipzig,
gest. 1660 zu Utrecht Govaert Flink, geb. 1615 zu
Cleve, gest. 1660 zu Amsterdam, johann Lingelbach, geb.
1623 zu Frankfurt a. M., gest. 1687 zu Amsterdam, Ludolf
Bakhuysen, geb. zu Emden, gest. 1708 zu Amsterdam, und
Gottfried Kneller, geb. zu Lübeck 1646, gest. zu London
1723, meist Sprässlinge des deutschen Nordens, für welche