Deutschland.
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siebzehn ten
J ahrhunderta.
Die sterile Lage, in welcher wir die deutsche Kunst zu
Ende des 16. Jahrhunderts gefunden haben, hielt auch im
17. Säculum an. War schon "die Reformation der Malerei
Wenigstens kirchlicher Richtung nicht günstig gewesen, so konnte
auch der dreissigjährige Krieg und zwar nicht bloss für dessen
Dauer, sondern der lang nachwirkenden Erschüpfung und Ver-
armung wegen für das ganze ]ahrhundert, eine Fürderung nicht
mit sich bringen. Das Streben nach Behebung bitterer Not liess
den Gedanken an Luxus in weiteren Kreisen nicht aufkommen.
Ohne den verhängnisvollen Krieg würde die Müglichkeit nicht
ausgesehlossen gewesen sein, dass auch Deutschland, welches in
der Kunst des 16. Iahrhunderts einen ähnlichen Weg gegangen
wie die Niederlande, im siebzehnten auch einen ähnlichen Auf-
schwung genommen hätte, wie die nordwestlichen Nachbargebiete,
da es an Begabung dazu in dem Lande der Dürer und Holbein
ja nicht fehlen konnte.
Freilich, wenn man von einfach kopistischem Zurückgreifen
auf die alten Meister, wie es die Dürerkopisten Paul Juvcnel
und Georg Gärtner in Nürnberg oder Johann Georg
Fischer in Augsburg und München betrieben, die Wiedererhe-
bung der Kunst erhoffte, so täuschte man sich ebenso bitter, wie
wenn man von der biederen und lediglich äusserlichen Naturtreue
allein, wie sie Lorenz Strauch in Nürnberg, 1554-4630 als
Bildnisnualer anzuwenden pflegte, neues Lcben erwartete. In
beiden Fällen fehlte die Hauptsache, der subjektive und schüpfe-
rische Anteil der Künstler und somit die Seele.
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