Die Malerei
Englands.
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1796, nur erwiihnt werden, dass er sich durch seine Darstellungen
aus dem Volksleben seiner Landsleute den Beinamen des schotti-
schen Hogarth erworben. Sonst sind hier noch die Illustratoren
Robert Smirke,1752_1845, Thomas Stothard, 1755
bis 1834, und Henry Singleton, 176o--1839, zu nennen. Keiner
von allen erreichte eine Bedeutung wie die Meister um David
vWilkie, deren Thätigkeit jedoch bereits ins 19. Jahrhundert fällt.
Endlich hat die englische Kunst des 18. Iahrhunderts in der
Landschaftsmalerei grosse Meister zu verzeichnen. Zunächst zwei
Zeitgenossen des Reynolds, von welchen der ältere erst in neuerer Zeit
wieder die verdiente Beachtung gefunden, nämlich Ric hard W ilson,
1714-1782. Durch italienische Studien zuerst auf Poussin und
Claude Gellee gelenkt, brachte es dieser durch eifrige Naturstudien
zu einer gewissen feinen und anziehenden Selbständigkeit. Seine
Zeit machte sich aus seinen Ideallandschaften wenig und liess
ihn, während Reynolds einen fürstlichen Reichtum hinterliesä,
darben, die Nachwelt aber schätzt ihn als den englischen Claude
Lorrain. Immerhin bedeutender erscheint indes der wohl hächst-
stehende englische Künstler seiner Zeit, Thomas Gainsb orough,
1727-1788, ein durchaus selbständiges und vielseitiges Genie,
weches auch seine ganze Entwicklung sich selbst verdankte.
Schon als Knabe ohne alle Anleitrlng Landschaften zeichnend, batte
er auch von seinem Lehrer Frank Hayman wenig mehr als etwas
Technik sich angeeignet, und betrat dann seinen eigenen Weg.
Für ihn, der England nie verliess, gab es nur englische Natur,
sodass sich die Art, wie er sie zum erstenmal, und zwar mit
Kunstmitteln eigener Wahl wiedergab, umso leichter als die bleibend
englische entwickelte. Die Realität des lNIotives gewinnt unter
seiner Hand stets eine poetische Verklärung, wie sie in der Land-
schaftsmalerei wohl nur selten gelang. Jedoch ohne jemals an
überzeugender Wahrheit zu verlieren, Was nicht minder bei seiner
oft sehr reich entwickelten Staffage der Fall ist. Ja- selbst im
Bildnis vermochte Gainsborougla eine Unmittelbarkeit und Unge-
zwungenheit zu entfaltera, welche vor der gesuchten Art eines
Reynolds unzweifelhaft den Vorzug verdient, und Schäpfungen,
wie das vBildnis der Mrs. Siddonsa in der Nationalgalerie oder
den jungen Butall, weltbekannt unter dem Namen athe blue boya
im Grosvenor House zu London den Meisterwerken aller Zeiten
anreiht.
Von den späteren Realistcn seien erwähnt der Schotte
Al exan d e r N a. s m yt h, 1758-4840, und der autodidaktisch
gebildete jul. C a e s. I b b e t s o n ; von denjenigen Landschaftern,