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England.
und
Fran kreich
1723 in London. War auch der erstere ein Schüler P. de Grebbers
in Haarlem, und der letztere angeblich ein Schüler des F. Bol
in Amsterdam, so zeigen sie davon so viel wie nichts in ihrer
Kunst, welche nichts anderes als eine unmittelbare Nachahnlung
Van Dycks ist und, so hoch geschätzt auch diese Kunsterben
ihrer Zeit gewesen sein mügen, keine Rolle in der Kunstgeschichte
spielen kann. Wie aber diese die Bildnisse des Hofes und der
vornehmen Welt, so besorgte hauptsächlich ein Italiener, Antonio
Verrio aus Lecce, 1639-1707 die Dekoration der Paläste mit
dem üblichen mythologischen und allegorischen Freskenwerk.
Von den einheimischen Malern verdienen nur wenige, wie George
Iamessone, 1586-1644, ein reiner Nachahmer van Dycks,
und William Dobson, 1610-1646, der wenigstens den
Versuch machte, Tizianstudien mit der van Dyck-Nachahmung
zu verbinden, erwähnt zu werden. Sonst ward namentlich das
bereits von H. Holbein gelegentlich vertretene Miniaturbildnis von
Peter Oliver, dem Sohn des schon im 16. Jahrhundert in diesem
Kunstzweig thätigen Isaac Oliver, von John Hoskins,
Sam u el C o o p e r und anderen gepHegt, ohne dass es dabei besten
Falles zu weiterem kam, als zur Reduktion der Art Van Dycks
und später Lelys.
Zu Anfang des 18. jahrhunders werden zwar die Fremden
seltener, ohne dass jedoch die Einheimischen an Bedeutung ge-
wännen. Selbst der hervorragendste unter den letzteren, Iames
Thornhill, 1 676-1 734, ein Historienmaler vom Schlage Le Bruns,
dessen acht Paulusbilder in der Kuppel von S. Paul zu London
übrigens so wenig ohne Verdienst sind, wie der Freskencyklus
aus der Geschichte des englischen Künigs Wilhelm von Holland
in der Halle des Hospitals von Greenwich, ist kaum über England
hinaus bekannt. Noch weniger als Maler der Klassizist William
Kent, 1685-1748, in weiteren Kreisen berühmt als der Be-
gründer der sog. englischen Landschaftsgärtnerei. Auch von den
Porträtisten sind selbst die beiden besten der ersten Hälfte des
Jahrhunderts, Thomas Hudson, 1701-1779, der Lehrer josuah
Reynolds, und der Schotte Allan Ramsey, 1713-1784, jetzt
fast vergessen.
Anders waren Entwicklungsgang und Ziele bei einem der
Hauptmeister des 18. jahrhunderts, josuah Reynolds, geb. 1723
zu Plympton, gest. 1792 zu London. Nach seiner Schule bei
Th. Hudson und kurzer Londoner Praxis seine Studien in Italien
vollendend, batte dieser sich aus Tizian, Correggio, Rubens,
van Dyck und Rembrandt zusammengesucht, was seinen eklekti-