Malerei
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der meist in Rom arbeitete und noch auf dem Boden der Tra-
dition des Salvator Rosa und Claude stand. Mehr Ruf erlangte
sein Schüler Claude Joseph Vernet, 1714-1789, ein
Küsten-, Hafen- und Sturmdarsteller, hauptsächlich in Beleuchtungs-
etTekten durch Sonne, Blitz, Brände u. s. w. ziemlich dekorativ
wirkend.
Das Tierslügk und Stillleben hutte vor Frangois Desportes,
166I_I743, keinen nennenswerten Vertreter gefunden. Dieser
verdient jedoch die Vorliebe seiner Zeit für seine Jagdstücke wie
Stillleben, von welchen sich die meisten im Louvre befmden.
Recht gering ist der Tiermaler Jean Baptiste Oudry, 1686
bis 1755, und von hüherem Verdienst in diesem Kunstzweig nur
Jean Louis de Marne, geb. 1754 zu Brüssel, frühzeitig nach
Frankreich übergesiedelt und dort 182g gestorben. Von Blumen-
malern endlich kann nur einer, Jean Baptiste Monnoyer,
1634-1699, als hervorragend bezeichnet werden.
Die
Malerei
Englands.
Wie im x6. Jahrhundert ein auswärtiger Meister, H. Hol-
bein, in England die Malerei vernitt, ohne dass sich ihm auch
nur ein einziger einheimischer Maler von Bedeiltung zur Seite
stellte, so war es auch im 17.]ahrhundert geblieben. Das Kunst-
bedürfnis im Gebiete der Malerei, natürlich überwiegend auf das
Bildnis gerichtet, wurde fast ausschliessend von Ausländern, und
zwar zunächst von den niederländischen Nachbam besorgt. Wir
erinnern dabei in erster Reihe an die von Rubens und besonders
von van Dyck in England entfaltete T-hätigkeit, neben welchen wir
die Holländer Samuel van Hoogstratexi, jan Griffier, Casp.
Netscher, Willem van de Velde, Gottfried Schalcken und Thomas
Wyck als die bedeutenderen in England beschäftigten Mcister
hervorheben wollen. In der zweiten Hiilfte des Jahrhunderts aber
waren es zwei Deutsche, welche wie van Dyck ganz nach England
übergesiedelt waren, und ihre Kunst grüsstenteils auf die Vorbilder
des berühmlen Antwerpener Porträtisten gründeten, welche in
allen britischen Palästen und Adelssitzen zu finden waren.
Man darf diese Deutschen zu Engiand rechnen, welchem
ihre ganze Kunstthätigkeit angehürt. Peter van der Faes,
genannt Peter Lely, geb. 1618 zu Soest in Westfalen, seit
1641 bis an seinen Tod (1680) in England, und Gottfried
Kneller , geb. 1646 zu Lübeck und seit 1674 bis an sein Todesjahr
Reber, Geschfhze. 25