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und
F rankreich
England.
Genre ,
Landsehaft
und
Stillleben
in
Frank-
reich.
Auch in der Genremalerei Frankreichs frnden wir zu Anfang
des 17. Jahrhunderts zwei Italisten, deren künstlerische Herkunft
ausser Zweifel steht: Valentin und Courtois. Von dem ersteren,
Le Valentin, kennen wir nicht einmal den Familiennalnen, und
wissen nur, dass er in Coulommiers en Brie 1591 oder 16oo
geboren, und 1634_ wahrscheinlich in Rom gestorben sei. Nicht
mehr Schüler, aber entschiedener Nachahmer des Caravaggio, er-
scheint er in seinen Kirchenbildern geringer, um so bedeutender
aber in seinen Konzerv, Wahrsager- und Spielszenen, in Weichen
er sich auch gegenständlich mit dem Genre seines Vorbildes deckt.
Jacques Courtois le Bourgignorl dagegen, geb. x62: zu
St. Hippolyte in der Franche-Comte, soll in Rom, wohl eher von
Salvator Rosa als, wie behauptet wird, von der Constantinschlacht
der Stanzen angeregt, sich dem Michelangelo Cerquozzi (115
Schüler zugewandt haben, und blieb auch bei der Gefechtdar-
stellung bis kurz vor seinem Tode 1676, die Ietzten jahre im
Jesuitenihaus zu Rom verbringend. Nimmt er es auch in seiner
kecken Handfertigkeit im einzelnen nicht eben genau, so bleiben
doch seine frischen und bewegten Stücke, denen es bei geringer
Abwechselung nicht an einer gewissen Ursprünglichkeit gebricht,
immerhin bemerkenswert, den Gefechtszenen Salvators zwar nach-
stehend, aber jenen des Cerqirozzi nicht selten überlegen.
Eigenartigel" und mehr franzüsisch erscheinen dagegen einige
andere Genredarsteller. Zunächst die frühesten Vertreter dieses
Kunstzweigs unter den Franzosen: die Gebrüder Le Nain von
Laon, Antoine, 1588-1648, Louis, 1593-1648, und Mat-
thieu, 1607-1677, deren Werke sich freilich nicht weiter
sondern lassen, als dass wir in Louis den eigentlichen Genremaler,
in Antoine mehr den Miniaturporträtisten, in Matthieu aber einen
vorwiegerld mit Grossmalerei beschiiftigten Künstler annehmen,
Wenn wir aber hüren, dass sie von einem von auswiirts einge-
wanderten Maler ihren Unterricht emptingen, so dürfen wir wohl
an einen holländischen Genremaler (der Haarlemer Schule F) denken.
Vüllig gesichert finden wir_ die niederländische Schulung bei Adam
Frans van der Meulen, geb. 1632 in Brüsse] und aus der
Schule des P. Snayers nach Paris übergesiedelt, wo er als Schlachten-
maler Ludwig XIV. x69o starb. Seine zahlreichen den Kriegs-'_
ruhm des Künigs, in dessen Gefolge er sich auf Feldzügen stets