Landschaft,
"ierstück,
Stillleben.
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Utrecht, nebst Sohn Melchior 1636-1695 (K1. B. 126), und
Jan Weenix, geb. 1641 in Amsterdaln, thätig in Utrecht und
gest. 171g in seiner Geburtsstadt, beide trefHich und gesucht,
leiten bereits durch das Wildpret und tote Federwild auf das
Küchenstück und Stillleben hinüber.
Wie solche Wildpretstücke, so Waren namentlich auch
malerisch angeordnete Frühstücksgegenstände, meist in ihrem Zu-
stande nach aufgehobener Mahlzeit, wie sie etwa auf dem Speise;
tisch zurückgeblieben, oder auf Kredenzen zusammengestellt sein
konnten, als Schmuck der Speisezimmer beliebt. Der älteste
Holländer Maler von derlei Stücken ist Pieter Cornelisz van
Ryck in Delft, 1568 bis nach 1604, ein Maler von noch sehr
altertülnlich strenger Art. Weit entwickelter ist bereits der Haar
lemer Pieter Claesz, der Vater des Claes Berchem, geb. vor
1590 in Steinfurt, gest. 1661, wenn auch seine Pokale, Blumen,
Bücher und Muscheln u. s. w. noch immer von brauner Tonfarbe
sind. Diesem Braun fügte dann Willem Claes Heda, 1594
bis 1678, in der Darstellung von Silber- und Zinngegenständen
auch ei11 reizendes Silbergrau hinzu, wie auch sein Vortrag un-
gleich geistreicher und weicher wurde. Den Hähepunkt aber
erreichte das holländische Stillleben in Jan Davidsz de Hee m,
geb. 1606 zu Utrecht, Schüler seines Vaters David daselbst,
thätig in Leiden und Antweipen, gest. 1683 in Antwerpen. Zu
den Prachtgeschirren Früchte und Blumen in grässerem Urnfange
gesellend, bleibt er zwar nicht unbeeinHusst von der vlämischen
Kunst (Seghers), bewahrt aber die heimische Peinlichkeit in dem
sorgfältig ausgeführten Detail und namentlich die holländische
Abtonung der Farben. Seiner Art war auch der gelegentlich mit
ihm in Gemeinschaft arbeitende und signierende Nicolas van
Veerendael, wie auch sein Sohn Cornelis de Heem, 1631
bis 1695. Mehr Tonmalerei Ünden wir bei Abraham van
Beyeren, geb. 1620 im Haag, gest. 1675 zu Alkmaar, bei
Cornelis van Lelienbergh im Haag, gest. nach 1672, bei
Willem van Aelst in Delft, gest. 1679, und bei Willem
Kali" in Amsterdam, gest. 1693.
Der Amsterdamer Otto M. van Schrieck, 1619-1698,
beschäftigte sich hauptsiichlich mit dem Kleingetier der Aquarien
und Terrarien, der Rest der Stilllebenmaler aber mit Obst und
Blumen, von welchen die letzteren nach dem Vorgang des de
Heem eine der Darstellungsweise eines Daniel Seghers annähernd
ebenbürtige Hühe erreichten. Dieses Gebiet, in Belgien durch
jan Brueghel d. Ä. verhältnisnlässig frühzeitig betreten, erscheint