Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Landschaft, 
Tierstück, 
Szi 
llleberu 
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R0 elant Roghman, 1597 bisnach 1686, wie auchPieter Nolpe, 
1601 bis nach 167o, noch härter als Goyen und Sa1. Ruysdael wirkt. 
Raphael Camphrlysen dann, 1598-4657, bahnt mit seinen 
Mondlandschaften dem Aert van der Neer, 1603-1677, den 
Weg. Seine Spezialität sind Kanalansichten im Mondschein, welche 
zwar zu bmun sind, 11m den Mondeffekt in der Weise eines E1s- 
heimer wiederzugeben, aber durch die tonige und in dem Licht- 
Himmer feine Art immerhin bezaubern. Auch Dorfstücke bei 
Tag  B. 420), Feuersbrünste, Winterbilder oder Abenddämme- 
rungen (K1. B, 245) weiss er in küstlicher Zartheit und Stimmung 
wiederzugeben. An Roghman reiht sich jan Looten, gest. 1677, 
und der rnehr als Radierel" bekannte Anton Waterloo, gestorben 
nach 1670, welche übrigens Wie Emanuel Murant, gest. um 
1700, hier nur genannt werden künnen, während der Renrbrandt- 
schüler Philips de Koninck, 1619-1688, als Landschafter aber- 
mals envähnt Werden muss (K1. B. 341). Allmählich macht sich auch 
in fämsterdam Ruysdaels Einfiuss geltend und es entsteht unter 
demselben auch an der Amstel wenigstens ein Meister ersten 
Rangs: Meindert Hobbema, geb.1638, gest.17o9. Seine 
baurnschattigen kühlen Wasserlnühlen mit sonnigen Mittelgründen, 
seine Baumreihen, Gehäfte u. s. w. (K1. B. 150, 239, 426, 642) 
gehüren zu den besten Leistungen der Landschaft aller Zeiten 
und sind auch in den gelungensten Stücken selbst Iacob Ruysdael 
vorzuziehen, den sie wenigstens an Naturunnrittelbarkeit überbieten. 
Seine meisten Werke befmden sich in den englischen Sammlungen. 
Von seinen Zeitgenossen künnen wir Jan Hackaert, 1629 bis 
1699 (K1. 15.478), und jan van Kes sel nur mehr erwiihnen. 
Einen Landschafter ersten Ranges hat endlich noch Dordrecht 
aufzuweisen: Aelbert Cuyp, 1620-1691. Von seinem Vater 
Jacob Gerritsz Cuyp Lrnterrichtet, empüng er wohl seine beste 
{Tnterweisung durch die Werke Goyens. Die goldenen Flachland- 
schaften dieses lNflalers des Sonnenscheins, wie sie sich in Berlin 
und München frnden, oder seine Weidelandschaften oder Berg- 
und Flussansichten, wie sie häuüg in englischen Sannnhurgen vor- 
kommen (K1. B. 348), sind geradezu entzückend. Es sei noch 
erwiihnt, dass A. Cuyp auch im Tierstück und Reiterbildnis 
Anerkennenswertes geleistet hat. 
lfür die Holländer ist die See mindestens von gleichem 
Wert wie das Land. Es konnte daher, sobald man von der Ideal- 
landschaft zu der einheimischen und realistischen gelangt war, gar 
nicht ausbleiben, dass dem Studium der Polder und der Dorf- 
landschaft auch das Studium der See zur Seite trat, auf welches
	        
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