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Malerei.
Die holländische
Adriaen van der
Eglon van der Neer,
mehr Anklang fand.
Werff, 1659-1722, eines Schülers des
oder des Lüttichers Gerard Lairesse
Lands chaft,
Tierstüek,
Stillleben.
Während im Genre der Italismus nur geringe Vertretung
fand, und selbst unter den wenigen Genrekünstlern, welche in
Italien ihre Studien machten, nur einige nach italienischen Vor.
bildern, zunächst nach Caravaggio, manierisierten, die anderen
aber nur gegenständlich, nämlich durch ihre rümischen Strassen-
studien sich den Italisten anreihten, war in der Landschaft die
dualistische Scheidung in italienische und einheimische Art so
ausgesprochen wie im Historienbild. Die in Italien gebildeten
Landschafter schieden sich aber wieder in zwei Gruppen, näm-
lich in die Gruppe jener Maler, welche ihrer Kunst einen den
rümischen Künstlern entlehnten Zuschnitt gaben, und in die
immerhin hüher stehende Klasse jener, Welche von eigenen Natur-
studien in der Umgebung Roms ausgingen. Beide zusammen
aber standen der Gruppe der Vertreter der einheimischen Land-
schaft nach, d. h. jener, welche die Natur des eigenen Landes
zum Gegenstande nahmen.
Die Italisten hatten auch im Gebiet der Landschaft ihren
Hauptsitz in Utrecht. An der Spitze derjenigen, welche in
italienischer Kunst und vorzugsweise in dem in Rom thätigen
Frankfurter Elsheimer ihr Vorbild suchten, stand Cornelis van
Poelenburgh, geboren 1586 in Utrecht, erst Schüler des
Abraham Bloemaert, dann lange Jahre in Rom, gest. 1667 in
Utrecht. Den genannten Meister in der Landschaft freilich nicht
erreichend, staffierte er sie wie jener mit biblischen und mytho-
logischen Szenen, worunter Diana. und die Nymphen die Haupt-
rolle spielen. Die empfindungsvolle Feinheit seines Idylls artete
zwar in eine gewisse handwerkliche Geschicklichkeit aus, ver-
diente aber im ganzen den Anklang, welchen sie bei den Huma.
nisten der holländischen Gesellschaft und bei einer grossen Zahl
von Künstlern fand. Jedenfalls bekam durch ih11 die Landschafts-
malerei nicht bloss in Utrecht, sondern auch an manehen Orten den
Zuschnitt. Denn wenn auch jan Gerritsz van Bronchorst
in Utrecht, 1603 bis um 1670, in seinen Bildern zwischen
der Richtung des Bloemaert und des Poelenburgh wechselte, so
setzten sie in Utrecht der ans Leipzig gebürtige Nicolas