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Malerei
Die
Italiens
im
Trecento.
auch die Szenen 21m5 dem wLeben des hl. Nikolauscr in der
Cappella Orsini von S. Francesco in Assisi. Doch darf nicht ver-
schwiegen Werden, dass zwar die Identifxzierung Giottinos mit
Giotto di Stefano kaum zu bezweifeln, aber die Zuteilung der
erwähnten Werke an den Genannten nicht vüllig gesichert ist.
136g mit dem obengenannten Giovanni noch unter den im
Vatikan arbeitenden Künstlern genannt, lässt sich Giotto di
Stefano nicht weiter verfolgen.
Noch grässerer künstlerischer Bedeutung wie eines noch
hüheren Rufes erfreute sich Andrea di Cione aus der
Künstlerfamilie Cione, gemeinhin Arc agnolo genannt, welches
"Wort später in Orcagna korrumpiert rvorden ist. Wie der Alt-
meister der fiorentinischen Schule in jedern Kunstzweig erfahren,
war er auch wie kein" anderer berufen, selbständig in Giottos
Fussstapfen und Stellung einzutreten. Nach Vasari um 1308
geboren, scheint er seine künstlerische Ausbildung als Bildhauer
begonnen zu haben, wie es durchaus glaublich ist, dass er
zunächst Andrea Pisanos Schüler gewesen sei. Die bezüglichen
Daten gehen jedoch nicht über die fünfziger Iahre des vier-
zehnten ]ahrhunderts zurück, und in dieser Zeit fmden wir den
Künstler gleichzeitig in jeder Kunst beschäftigt. Denn mit der
umfänglichen plastisch-architektonischen Arbeit des Tabernakels
von Orsanmichele arbeitete Andrea vielleicht vor 1355 auch an
dem Freskencyklus des Chors von S. Maria Novella, der 1358
bereits wieder so beschädigt war, dass er als verloren gelten
konnte, wenn man auch erst nach einem Jahrhundert dazu ge-
langte, ihn durch die noch erhaltenen Malereien Ghirlandajos
zu ersetzen. Nicht viel später kännen die erhaltenen Malereien
der Capella Strozzi in S. Maria Novella fallen, denn das Altar-
werk der Kapelle, dessen Aufstellung doch sicher erst nach
Vollendung der Wandgemälde bewerkstelligt wurde, ist mit
1357 datiert. In diesem Jahre erscheint er aber auch, nachdem
er schon im Tabernakel von Orsanlnichele seine Befähigung ais
Dekorationsbaukünstler gezeigt, als Architekt in der Dombaü-
kommission, wobei er gewisse tektonische Entwürfe zur Geltung
brachte, und es muss,um dieselbe Zeit gewesen sein, dass er
die Zeichnungen zu dem 1356 beschlossenen Ban der Loggia
dei Lanzi ausarbeitete, dessen Ausführung jedoch erst x376 und
unter anderer Leitung begonnen wurde.
Was seine Thätigkeit als Maler betrifft, so umschliesst
heutzutage die Capella Strozzi die Hauptträger seines Ruhmes
wie die Hauptobjekte für seine Beurteilung. Das jüngste Gericht