Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Malerei. 
Die holländische 
stücke noch mehr bevorzrlgt. Etwas anderer Art ist Thomas 
Wyck, geb. um 1616 in Beverwyck, gest. 1677 in HaarIeIn, 
welcher in seiner ersten Zeit auf grund italienischer Studien 
Strassenszenen in der Art des P. van Laer und italienische Land- 
schaften gemalt, später aber zur Darstellung von Gelehrtenstuben, 
Alchymisten-Laboratorien und Rumpelkammern unter starker Be- 
tonung des Stilllebens überging, welche bereits Einflüsse von 
Brouwer und Ostade verraten. Neben Duck sind dann hier noch 
Pieter Potter, geb. 1587 zu Enkhuizen, gest. 1655 zu Amster- 
dam, ein Schüler des Frans Hals, und Willem Cornelisz 
Duyster aus Amsterdam, gest. 1641, ein Schüler Coddes, und der 
nur durch wenige Bilder bekafnnte Vorläufer" Terborchs, Michael 
Sweerts oder Swartz (K1. B. 40) zu erwähnen, wie auch der 
beiden Rembrandtschüler Samuel van Hoogstraten und 
Nicolas Maes wegen ihrer Arbeiten im Genregebiet wieder 
gedacht werden muss. 
Eine ganz hervorragende Rolle unter den Genannten spielte 
aber der nach Haarlem gewanderte Gerard Terborch der 
jüngere. Als der Sohn des in Zwolle und Deventer thätigen 
Malers gleichen Namens im Jahre 1617 zu Zwolle geboren, batte 
dieser zuerst bei dem Vater, einem nur mehr in Handzeichnungen 
nachweisbaren Italisten, dann aber in Haarlenl bei den beiden 
Hals gelernt. Die Einwirkung eines Dirk Hals und Codde ver- 
raten auch seine früheren Bilder, wie der wTriktrakspielera in 
Bremen und der xBesuch beim Arztea von 163 5 in Berlin. Später 
gewinnt er jenen durchsichtigen lasierenden Auftrag mit feinem 
grauen Ton, wie ihn der wKnabe mit dem Hunda in der Pina- 
kothek zu München zeigt. England, Deutschland und Italien be- 
reisend, hielt er sich auch nicht ohne Nutzen in Amsterdam auf, 
1646 aber zu Münster in Westfalen, wo er das rFriedenskongTess- 
bildx mit sechzig in kleinen Figuren gemalten Abgesandten-Porträts 
malte, welches sich jetzt in der Nationalgalerie zu London beündet 
(K1. B. 305), während ein ähnliches Bild der katholischen Partei 
im Louvre bewahrt wird. Weiteren Gewinn zog er hierauf aus 
Velazquezstudien in Spanien, worauf er sich bleibend in Deventer 
niederliess und dort 16 5o_1681 seine besten Werke, fast durchaus 
Gesellschaftsstücke schuf. Datiert sind nur wenige, wie die v Depesche (4 
von 1655 im Haag (K1. B. 630), die wUnterhaltunga von 1658 
in Schwerin (K1. B. 4,73), die wMusikstundex von 1660 und das 
xKonzerm (K1. B. 26 3) im Louvre, der vffischhändlera bei Pastor 
Glitza in Hamburg, und das zDuette von 1675 in der Sammlung 
SiX zu Amsterdam. Das einzige bekannte xRegentenstückac, im Rat-
	        
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