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holländische
Die
Malerei.
war Nicolas Macs, geb. 1632, gest. 1693, in seiner Frühzeit
verdienstlich und vielversprechend, später durch vlämische und
franzüsische Einüüsse verdorben, aber stets namentlich im Genre
(K1. B. 203, 306) zu den besten Rembrandtisten zählend. Der
jüngste und letzte Schüler Rembrandts endlich war Aert de
Gelder, geb. 1645 zu Dordrecht, erst zu Hoogstraten dann in
des Meisters letzten Lebensjahren zu Rembrandt gelangt, gestorben
1727 in seiner Geburtsstadt. In seinen Werken wird der Stil des
Meisters oft zum Impressionismus. S0 namentlich in der interes-
santen wPassionsfolgec zu Aschaffenburg, oder in anderen Bildem
zu Kopenhagen, Frankfurt u. w. Mit ihm klingt der direkte
Rembrandtismus würdig aus, um zunächst im Laufe des 18. I3hr_
hunderts vorwiegend klassische1n Manierismus Platz zu machen,
Wie er insbesondere von Frankreich her um sich greift, ohne
irgend einen des Nachruhms würdigen Meister hervorzubringen.
Die
Genremalerei.
Bisher neben der fxgürlichen Grossmalerei, dem Altarstück
wie der mythologischen, allegorischen und historischen Darstelhlng
in lebensgrossen Figuren, nur als gelegentliche Nebensache von
wenigen Malern in einer Art von Fortsetzung der Miniaturmalerei
gepHegt, wurde seit dem Anfang des 17. jahrhunderts das Genre
in Holland einer der Hauptzweige der Malerei. Sein Aufblühen
beruhte auf der Einkehr der Kunst i1n Hause und war den veränderten
Zwecken und Zielen des künstlerischen Schmuckes vollauf ent-
sprechend. Es sollte neben dem ernsten Bildnis erheiternd die
Vorkommnisse des täglichen Lebens widerspiegeln und begleiten,
und der Wohnstube und dem Schlafgenuach ebenso ihre passliche
Illustration verleihen, wie die Familienbilder dem Staatszimmer,
Dabei drängt sich aber nicht mehr wie in der Historien-
malerei der Italismrls in den Vordergrund. Denn wenn auch die
Grossmaler italienischer Schule wie die Kleinmaler Elsheimerscher
Richtung manchmal von den Idealdarstellungen zum Genre ab-
lenkten, so waren doch derjenigen, welche sich überwiegend mit
Darstellungen aus dem Volksleben beschäftigen, ohne dieselben
"lediglich als Staffagen ihrer Landschaften zu betrachten, nur sehr
wenige, Ja Wir kennen sogar nur zwei nennenswerte holländische
"Genremaler mit italienischem Stoffgebiet aus italienischer Schule:
Der eine war Pieter van Laer, etwa 1590 in Haarleln ge-
boren und nach 1658 gestorben. Lange Zeit in Rom thätig, und