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Rembrandt
seine
Schule.
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geboren 1616 zu Dordrecht, gest. 1680 zu Amsterdanr. Seinem
Meister nicht selten zum Verwechseln ähnlich, wie dies das früher
Bol zugeschriebene jetzt als von Rembrandt bezeichnet gefundene
wlsaakopfera in München und die beiden angeblich 2G. Flinck
mit Fraua darstellenden Bildnisse ebenda, früher Rembrandt zuge-
schrieben, jetzt durch die entdeckte Inschrift als Bol gesichert,
belegen, steht er ebenso oft auch dem G. Flinck nahe, wenn auch
sein Auftrag stets fester und bestimmter ist, als jener des letzteren.
Vorzüglicher als seine mythologischen, allegorischen und biblischen
Darstellungen sind seine Bildnisse (K1. B. go, 324), unter welchen
die vRegenten des Leprosenhausesx von 164g und einige spätere
Stücke der Art im Reichsmuseum geradezu herrlich genannt
werden künnen. Zeigt er aber schon in dem pPyrrhus und Fabri-
CiUSK des Riesencyklus im Empfangssaal des Rathauses zu Amsterdam
eine merkliche Minderwertigkeit im Vergleich zu Govaert Flinck,
so ist seine akadennische Verüachrlng im Idealgebiet nach Rem-
brandts Tode entschieden.
Einige jüngere Maler kamen erst um die Zeit der Glücks-
wende Rernbrandts zum Meister. S0 Ian Victo ors, 1620 bis
nach 1672, i111 biblischen, historischen, Genre- und Bildnisgebiete
thätig, anfangs Rembrandt ziemlich nahe kommend, später aber
trocken und eintünig. Er ist jedenfalls geringer als Gerbrandt
v an den Eeckh out, 162 1--1674, der zu den tüchtigsten Rem-
brandtisten zählt und zugleich als einer der anhänglichsten ge-
rühmt werden kann. Dass auch er später mehr akademisch
wurde, ist mit der noch vor des Meisters T ode erwachten Reaktion
zu entschuldigen. Noch etwas später war Karel Fabritius
bei Rembrandt eingetreten, batte ihn jedoch schon um 16 50
wieder verlassen, um sich in Delft ansässig zu machen, wo er
schon 1654 bei der dortigen Pulverexplosion ums Leben kam.
Sein sehr kurzes Leben erlaubte keine Llmfängliche Thätigkeit,
diese reicht jedoch aus, um in ihm eines der bedeutendsten 'l'alente
des Rembrandtischen Kreises zu erkennen. In welchem verwandt-
schaftlichen Grade Barent Fabritius, gest.167z, zu Karel
stand, ist nicht ermittelt, in künstlerischer Hinsicht kümmt er ihm
jedenfalls sehr nahe (K1. B. 444).
Endlich reihten sich dem Ferdinand Bol noch drei andere
Dordrechter als Schüler Rembrandts an. Der ältere davon War
Samuel van Hoogstrat en, geb_16z6, viel auf Reisenund 1678
in seiner Vaterstadt gestorben. In seinem Schaffensgebiete sehr
universell, liisst er schwer entscheiden, ob ihm als Genre- oder
Bildnismaler der Vorzug zu geben sei. Um einige ]ahre jünger