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holländische
Die
Malerei
lichen Sinnc gehürt jacob Adriaensz Backer, 16o8lg bis
1651. Im wesentlichen mehr Nachahmer als Schüler, entwickelte
er sich ohne alle Eigenart, übrigens ausschliesslich mit Bildnis-
malerei beschäftigt. Ein wRegentenstück des Arbeitsharlsese im
Reichsmuseum und zwei wSchützenstücker im Rathause zu Amster-
dam sind übrigens ebenso wie seine Einzelbildnisse nicht ohne
Verdienst. Seine Kunst setzt sich in seinem Neffen Adrizren
Backer, 1635-1684, wenigstens im Bildnis und Gildenstück
fort, und zwar, wie die sAnatomische Vorlcsung des Dr. Ruysche
von 1670 und die wRegenten des Werkharlsese: (K1. B. 345) im
Reichsmuseum oder die wRegenten und Regentinnen des Altmänner-
und Altfrauenhausesff: von 1676 im Rathause zu Amsterdam zeigen,
mit Erfolg, während seine faden klassischen Bilder den EinHuss
der Utrechter Italisten verraten. Ähnlicher Art wie jacob Backer
war jacob de Wet, vor 1615 bis nach 1671, dessen frühestes
Lebenszeichen, die vAuferweckung des Lazarusx von 1633 in
Darmstadt schon ganz in der Art Rembrandts erscheint. Ebendo
Willem de Poorter von Haarlem, zuerst erwähnt 1635, von
welchem nicht bloss die Art, sondern auch seine in Dresden
beündliche Kopie der Rembrandtschen wDarbringung im Tempelg
die SchülerschaftsiBeziehungen zum Meister in dessen Frühzeit
beweist. Er pHc-zgte hauptsächlich biblische Geschichten in kleinen
Bildchen etwas fest und hart zu behandeln.
Bedeutender als die Genannten erscheint G o vaert Fli nk ,
geb. 1615 zu Cleve, gest. 1660 zu Amsterdam. Frühzeitig wie
]acob Backer aus Leuwardenschem Vorunterricht bei Lambert
Iacobsz nach Amsterdam und zu Rembrandt gelangt, vermochte cr
nicht bloss länger als Backer seinen Schulsack nicht 10s zu Werden,
sondem kehrte auch bei gegebenen Anlässen Wieder zu einer gewissen
akademischen Haltung zurück. So in Erledigung seiner für dag
Rathaus zu Arnsterdam erhaltenen Aufträge, wie dies der wCurius
Dentatus mit den Samnitemc von dem Riesengemälde-Cyklus des
Empfangsaales im Amsterdamer Rathause zeigt. Manche seiner
Werke, und namentlich die biblischen, stehen indes Rembrandt
sehr nahe, wie vIsaak den Jacob segnenda von 1638 im Reichs-
museum, die wVerstossung der Hagare. in Berlin, und die xVer-
kündigung an die Hirtena im Louvre. Am besten sind seine
Bildnisse und besonders die Doelenstücke von nicht geringem
Verdienst, wie die beiden von 1642 und das vSchützenfest 2111-
Feier des westphälischen Friedensa von 1648 im Reichsmuseum
zu Amsterdam zeigen.
Der Hauptschüler Rembrandts aber war Ferdinand Bol,