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Malerei.
holländische
Die
standen verschiedene biblische Darstellungen, die zBathsebaa von
1643 bei Baron Steengracht irn Haag, die vEhebrecherin vor
Christusa von 1644 in der Nationa1ga1erie zu London, der vbünde
Tobiasc von 1645 in Berlin, die whl. Familiea in St. Petersburg
(K1. B. 186) und die wAnbetung der Hirtemc in London und München
von 1646, die wSusannaa von 1647 in Berlin, rvHannah und
Samuelcc in der Nationalgalerie zu London, vEmausx und der wbarm-
herzige Samariterr: von 1648 im Louvre (K1. B. 299), wChristus
als Gärtnerx von 1651 in Braunschweig und im Buckingham Palace
(K1. B. 430), wBathsebac von 1654 im Louvre (K1. B. 544),
wPotiphars Fraua von 1655 in St. Petersburg und der raSegen
Jakobsa von 1656 in Kassel, welchen sich wAbraham und die
Engek (K1, B_ 335), wie vIsaak und Jakoba (K1. B. 622) in
St. Petersburg zeitlich anreihexu. Nur sehr vereinzelt flnden sich
nicht biblische Bilder, wie xVertumnus und Pornonax: von 1649
in Prag, die grosse Skizze der wAllegorie auf den westfälischen
Friedena vom gleichen jahre und die zu Ende der fünfziger jahre
entstandene wVerschwürung des Batavers Claudius Civilisa. Das
letztere, wohl sein umfänglichstes Werk, wurde von dem Amster-
damer Magistrat, der es für den Cyklus des grossen Empfangs-
sales im Rathause beste11t hatte, zurückgewiesen, und gelangte
dann, auf das die Hauptgruppe enthaltende Viertel verkleinert,
schliesslich in die Galerie zu Stockholm.
Nicht ohne eigenes Verschulden waren des Meisters Verhältnisse
seit dem verhängnisvollen jahre 1642 stetig zurückgegangen, und
gelangten endlich so weit, dass, um die Muttergutansprüche seines
Sohnes Titus wenigstens noch teilweise befriedigen zu kännen,
1656 Haus und Gut versteigert WLIIdCH. Er musste es erleben,
von seiner getreuen Hendrikje Stoffels, die er nach dem Tode
Saskias zur PHege seines Sdhnchens zu sich genommen, und von
dem letzteren fürmlich unterhalten zu werden. Dass V ereinsamung
und Verarmung, die Versetzung aus seinem stattlichen Hanse in
die dürftigsten Mietkammern und der Mangel aller Atelieraus-
stattung den Meister entmutigte und lähmte, ist nicht zu ver-
wundern, erstaunlicher vielmehr, dass keine von a11 den bitteren
Erfahrungen ihn bestimmen konnte, seinen künstlerischen Prinzipien
untreu zu werden. Dass er übrigens sein Schicksal keineswegs
leicht nahm, zeigen die Selbstbildnisse dieser Zeit, we1c11e über
den an seinem Leben nagenden Gram keinen Zweifel übrig lassen.
Doch vermochte er sich noch ge1egentlich zu herrlichen
Werken aufzuraffen. Wie er sich selbst noch fast in jedem Jahre
malte, so findet sich noch eine Anzalal von anderen Bildnissen,