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Die
holliindische
Malerei.
bewahrt das Rathaus in Amsterdam und noch ein vRegentenstückQ;
Von X657 das Reichsmuserun. Von nicht minderem Werte sind
van der Helsts zahlreiche Farnilienstücke (K1. B. 60, 330) wie
Einzelbildnisse (K1. B. 120, 234, 406, 407, 438, 490). Man begreift,
wie der Meister, gleichzeitig mit Rembrandt in Amsterdam thätig,
dort eines grüsseren Ansehens und materiellen Erfolges sich 211
erfreuen hatte, ja in Holland überharlpt CiHCFhÜhCICH Schätzung,
als die beiden auf ühnlichem Kunstgebiet ihm künstlerisch übep
legenen Meister Rembrandt und Hals. Von seinen Nachfolgern
sucht namentlich sein Sohn Lodowyk van der Helst es dem
Vater gleichzuthun, freilich mit wesentlich geringerenl Erfolg.
Rembrandt
und
seine
Schule.
Leiden hatte im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts den
bedeutendsten Künstler des dnmnligen Hollands aufzuweisen gehabt,
Lucas von Leiden. Es scheint jedoch, dass naeh dessen Hingang
die politische, industrielle und merkantile, im letzten Viertel des
Jahrhunderts seit der (iründung der Universität auch die wissem
schaftliche T hätigkeit der Stadt alle Kräfte absorbiert habe_
Wenigstens spielt im holländischen Kunstleben Leiden, dns ZlUQh
erst viel spüter als die anderen grüsseren Städtc Hollands eine
Malergilde erhielt (1648) keine Rolle. Gemalt Wurde zwar in
Leiden, wie in jeder anderen holländischen Stadt, auch sehon Zu
Anfang des t7. Jahrhunderts, ja es Waren sogar die zwei Richtungen,
die der Italisten in den Swanenburghs und die der realistischen
Bildnismaler in David Bailly, I584_I657, und Joris van
Schooten, 1587-1651, vertreten, aber beides zu gering, 11m
irgendwie schulbildend werden zu künnen. Wenn damals eine
becleutende Kraft ans Leiden hervorging, so musste sie Schule
wie Thätigkeitsschauplatz auswärts, oder aber autodidaktisch sich
selbst den Weg suchen.
Und in so unkünstlerischer Umgebung stand die Wiege (135
grüssten holländischen Malers, eines von den bahnbrechenden
Genies, deren es in allen Perioden nur wenige giebt, nämlich des
RembrandtHarmensz vanRyn. Am 15. juli 1606 geboren,
war er von seinem Vater, einem MÜÜCI" in Leiden, erst für den
Gelehrtenstand bestimmt worden. Allein seine ausgesprochene
Neigung zur Kunst besiegte die Wünsche der Eltern und der
Knabe kam dreizehnjährig zu Jacob van Swanenburgh in Leiden
in die Lehre. Was bei dem ziemlich schwachen Italisten Els-