Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Malerei 
Die 
Italiens 
Trecento. 
jene der Pisaner Bildhauer auf den Horentinischen Maler. Mit 
vollem Rechte aber konnte Ang. Poliziano sein Elogium am Grab- 
denkmale Giottos in S. Maria del Fiore mit den Worten beginnen; 
M116 ego sum per quem pictura extincta revixim 
Wie Giotto seinen Vorläufer Cimabue gänzlich ira Schatterm 
gestellt halte, so wurde er auch. fast ein Jahrhundert lang von 
seinen florentinischen Nachfolgern nicht mehr überboten. Besonders 
seinen unmittelbaren Schülern und Gehilfen fehlte sein Genie und 
seine schüpferische Kraft gänzlich. S0 Giottos langjährigem 
Gehilfen Ta dd eo Gaddi, Gaddo Gaddis Sohn, In dem Madonnen- 
bild über dem Grabmal der Baroncelli und Manetti in S. Croce 
von 1327 zum erstenmale selbständig nachweisbar, lässt sich 
dieser nach dem Tode des Meisters als Giottos geschätztester 
Nachfolger durch den ihm zugekommenen Auftrag erkennen, die 
Kapelle der Baroncelli in S. Croce ähnlich auszumalen, wie es 
durch Giotto ans Auftrag der Bardi und Peruzzi geschehen war. 
Allein sowohl dieser Mariencyklus von der wBegegnung Annas 
mit JOaChima (K1, B. 529) bis zur vVermählung Mariä. mit josephe 
(K1. B. 79) nebst den wallegorischen Halbüguren der acht Tugen- 
dem, wie bezeichnete Tafelbilder, das Triptychon in Berlin mit 
rMadonna und dem Stifterpaara von 1334 und die Tafel in der 
Sakristei von S. Pietro in Megognano bei Poggibonsi mit zMa- 
donna und vier Engelnc von 1355, zeigen deutlich die Ab- 
schwächung der Art Giottos, konventionelle Haltung, fehlerhafte 
Proportionen der überschlanken und hageren Gestalten, geringeres 
Kolorit und Hüchtiges Machwerk. Dasselbe ergiebt sich auch aus 
der grossen Zahl nicht bezeichneter, dem Taddeo zugeschriebenen 
Werke, welche sich bis zu dessen Tode (1366) untereinander 
wenig unterscheiden. 
Geringer noch erscheinen andere Schüler und Nachfolgerr 
Giottos, von welchen Puccio Capanna und Pietro di 
Puccio, Guglielmo da Forli, Ottaviano da Faenza 
und Pace da Faenza, Pietro.d'Arimini und Giuliano 
Arimini, wie Iacopo del Casentino zu nennen sind, 
Allein von jenen Werken, welche ihnen Vasari zuschreibt, sind 
die meisten verloren, die erhaltenen aber sehr ungleich und 
grossenteils Dutzendarbeit, über welche sich auch die besseren, 
wie das mit dem Narnen des Pietro d' Arimini bezeichnete Bildx 
des aCruciiixus mit Maria und Johannese in S. Giovanni decollato- 
zu Urbania, nicht weit erheben. Ähnlich verhält es sich auchr 
mit den angebliehen Arbeiten eines Buonamico Buffalmacol 
und Bruno da Giovanni, zweier Künstler, deren Bekanntheits
	        
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