Genre,
Landschaft,
Tierstück
uncl
Stilllcben.
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Gryeff, 167o--I715, so sehen wir schliesslich die Snydersche
Art wieder auf den kleinen Masstab der Brueghelschen Stücke
zurückgeführt, von welchen sie ausgegangen war.
Die Darstellung von totem Wild gehärt jedoch schon in
jenes Gebiet des Stilllebens, welches man als Küchenstück zu
unterscheiden pflegt. In dieser Kunstgattung stehen aber die
Antwelpenel" Alex ander Adrian ssexu , 1587_I66z, und Jacob
van Es, um x596_l666 als Stilllebenlnalel" dem Snyders un-
mittelbar zur Seite, wenn auch in deren Werken im Gegensatz zu
diesem die Fischdarstellung eine Hauptrolle spielt. Von häherem
Verdienst war indes Adriaen van Utrecht in Antwerpen,
1599_I652, Während andere, ein Frans Ykens, Cornelis
Mahu, Jean Paul Gillemans, Willem Gab ron, Christian
Luyk, wie loris nnd Jan van Son lediglich gcnannt werden
kännen.
Während mehrere von all diesen in der Art eines Brueghel
und Snyders neben dem Tierstillleben auch Früchte- und Blumen-
malerei betrieben, wiclmeten sich einige Maler ausschliesslich dem
Blumenbild, dessen Beliebtheit in der vlämischen Farbenlust ihren
naheliegenden Grund hat. Hauptmeister dieses Fachs war der
Antwerpener Jesuit Daniel Seghers, geb. 1590,. gest. 1661,
dessen 'l'hätigkeit sich hauptsächlich um jene ein Heiligenbild um-
rahmenden Blumenkränze drehte, für welche das schüne Werk von
Rubens und Brueghel in der Münchener Pinakothek dus berühmte
Vorbild dargeboten. Dass nunmehr dus Heiligenbild meist als
Reliefimitation grau gehalten wurde, steuerte der allzugrossen
Buntheit und hob die saftige Farbe und üppige Frische der Seghers-
schen Flora, welche, im Gegensatz zur Brueghel-Schule breit
und frei mit wahrem Tauduft gemalt, an prächtiger und reali-
stischer Wirkung unerreicht dastelat. Kein Wunder, dass Scghers
Art viele Nachahmer- fand, doch wedel" seinen Schülern noch
Nachfolgern, wie Jan Philips van Thielen, Iasp. Pieter
Verbrugghen, Nic. van Verendal oder Elias van den
Broeck gelang es, ähnliche Unmittelbarkeit und Wirkung zu er-
reichen.