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Die
vlämische
Malerei.
wie weiterhin Wilhelm Schubert van Ehrenberg, 1637 bis
um 1676, der Maler von grossen Kirchen- und Kunstkammer-
Interieurs, in welche andere Künstler, worunter ein Gonzales Coques,
die Staffagen und selbst einige der Bilder malten.
Das Tierstück ist selbstverständlich mit der Landschaft S0
eng verbunden, dass die älteren Tiermaler, ein jan Brueghel, ein
Savery u. a. 111., welche die Tierdarstellung staffagenartig behan_
delten, schon bei der Behzmdlung der Landschaftsmalerei in Betracht
gezogen werden mussten. Wenn die aus der Schule des jan
Brueghel hervorgegangenen Kes sel, Jeroom 1578-163 6, dessen
Sohn jan I. und Enkel Ferdinand erst hier eingereiht werden,
so geschieht dies wegen des entschiedenen Übergewichtes, welches
diese der Tierdarstellung einräumten, die übrigens bei ihnen ganz
von der Brueghelschen Art bleibt. Zu selbständiger Bedeutung
gelangte das Tierbild nächst Rubens erst dureh dessen hervor-
ragenden Gehilfcn Frans S11 yders, der jedenfalls ans seiner
Brueghelschen Schulzeit mehr Nutzen gezogen als aus jener bei
van Balen. Denn er übertrug zunächst das miniaturartig dar-
gestellte tote Wild Brucghels in natürliche Grüsse und gelalagte
darnit zu einem Erfolge, Welcher einige Küchenstücke der Art,
wie das mit dem vWild, Hummer, Obst und Genwüser in del-
Pinakothek zu München (K1. B. 180) u. a. m. zu den schünsten der-
artigen Werken der Welt erhebt. Später erschwang er sich nach
dem Vorbild des Rubens zum hgdstück, wobei er es freilich mit
der Wiedergabe von Lüwen, Pzmthern, Wildschweinen u. s, W_
bezüglich der Naturwahrheit nicht so genau nahm und nehmen
konnte, wie bei dem toten Wild. Seine Werke sind überharlpt
ziemlich ungleich, wie dies in einer so reichen und zum Teil
lediglich dekorativen Produktion kaum anders müglich war, und
erscheinen wohl doppelt anziehend dann, wenn Rubens für den
Ügürlicherx Teil, für welchen Snyders wenig Geschick hatte, seine
eigene Meisterhand lieh.
Geringer als Snyders in Zeichnung und Kolorit war sein
Schwager und Freund wie auch (Benosse bei Rubens, Paul de
Vos, des Cornelis de Vos Bruder, geb. um 1590 in Hulst, gest.
1678 zu Antwerpen, während ihm der Antwerpener Jan Fyt,
1611-1661, gelegentlich ziemlich nahe kam; was dem Nicasius
Bernaerts, 1620- 1678, wieder weniger gelingen wollte. Dagegen
frnden wir in Pie ter Bo el 1622-1674 einen recht ansprechenden
Schüler Fyts, durch welchen sich Snyders Kunst noch in eine
dritte durch David de Koninck 1 6 36-1 7oo recht tüchtig vertretene
Generation vererbte. Fügen wir dazu noch den Adriaen de