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Malerei.
vlämische
Die
Boyermans 1620-1678. Seine xHimmelfahrt Mariä in rSt. Iakob
zu Antwerpen, Wie sein wTeich von Bethsaisa, die xAntwerpia
als Pflegerin der Künstee und das xFamilienbildec im Museum
zu Antwerpen sind zwar von einer bereits an Weichlichkeit
streifenden Zartheit, aber von einem nicht gewähnlichen Wohl.
klang. Unter einem Dutzend jüngerer Namen dieser Richtung
aber glauben wir dann de'n Jan Erasmus Quellin, den Sohn
des genannten Erasmus, 1639-1715, dessen riesige Prunkstücke
ihm den Namen eines vlälnischen Paolo Veronese erworben wenn
auch nicht verdient haben, hervorheben zu müssen und mit nicht
minderem Rechte den Gottfried Maes, 1649-1700, dessen
xMartyriuln des hl. Georgrc von 1684 im Museum zu Antwerpen
wieder den Arbeiten eines Schut und Diepenbeck näher steht
oder den Pieter Frans de Baillu, 1644-1726, hauptsächlich
mit den grau in grau gemalten Reliefimitationen beschäftigt,
welche die damaligen Blumenmaler gern als farblose Mittelstücke
ihrer nur zu farbigen Blumenkränze sahen. Fügen wir dazu noch
den Iacob Herreyns 1643--1732, den Jasper Jacob van
Opstal, 1654-1717 und den Anthoon Schoonjans, gest.
1727, so haben wir die letzten Ausläufer der Rubens-Vandyckschen
Schule genannt, welche schon unter der folgenden Generation,
wie durch den Schüler des Maes, Willem Ignatius Kerrick,
gest. 1745, und durch einen Schüler des Opstal, Ignatius de
Roore, gest. 1747, im Sande verläuft. Wie aber der Schon
genannte Lairesse in Lüttich, so führte nun auch Balthazar
Beschey, 1708-1776, in Antwerpen den franzäsischen Classi-
cismus der Schule Lebruns ein, welcher übrigens erst unter einem
Schüler Bescheys, dem seinerzeit hochgefeierten, aber darum
nicht verdienstlicheren Antwerpener Andreas Cornelis Lens,
17 39-1822, die vlämische Tradition des Rubens vollends ver-
drängte.
Genre, Landsehaft,
Tierstück
und
Stillleben.
Während die vlämische Historien- und Bildnismalerei des
x7. und 18. Jahrhunderts der Bahn folgte, welche Rubens vorge-
zeichnet, ging die Genremalerei im Wesentlichen ihren eigenen
Weg. Und zwar auffällig lang in der Spur dessen, der schon im
16. Jahrhundert die Richtung bestimmt hatte, nämlich des schon
in einem früheren Abschnitte behandelten Pieter Brueghel des
Älteren. Denn es waren nicht bloss seine Sühne, die dem alten