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Die
Malerei.
vlämische
das wMartyrium des hl. George im Museum zu Antwerpen und
die wVerherrlichung Mariäe in der ehemaligen Jesuitenkirche zu
Antwerpen. Ansprechender und besser erscheinen übrigens einige
seiner mythologischen Stücke, wie zHero und Leandere in Wien,
vNeptun und Venusa in Dresden, beide übrigens bezüglich ihrer
Zuteilung an Schut oder Diepenbeck zweifelhaft, wie der vvBacchan-
tinnenzuga in Braunschweig.
Den beiden Genannten vielleicht überlegen erscheint T h e o d 01-
van Tulden, geb. 1606 zu Herzogenbusch, gest. daselbst 11m
1676. Seit der Stadtdekoration Antwerpens anlässlich des Ein-
zugs des Erzherzogs Ferdinand in der dekorativen Monumental-
kunst an Rubens' Seite bewährt, war er 1648 mit Jordaens in
das sog. Huis ten Bosch berufen worden, um neben dem Haupt-
bild des letzteren die wErziehung Friedrich Heinrichsa, seine DExa
nennung zurn Statthaltera, die vErnennung seines Sohnes Wilhelm IL
zum Nachfolgerx, eine vAllegorie auf die glückliche Regierungx,
die wSchlacht von Nieuwpoortc, die wCyklopen, des Äneas Waffen
schmiedende und zwei Triumphszenen zu malen. Der Abstand
dieser Bilder von jenen des Medicicyklus ist nur zu fühlbar, wenn
auch Rubens' Art in einer gewissen Abschwächung deutlich wieder-
kehrt. Dasselbe isL auch an seinen Altarwverken zu gewahren,
von welchen die sDreifaltigkeitx im Museum zu Grenoble, die
xHilnmelfahrtr im Museum zu Angers und die wSendung des
hl. Geistese im Museum zu Le Mans, wie das wlüartyrium des
hl. Hadriana in S. Michael zu Gent hervorragen sollen, zu welchen
noch bezeichnete Kirchenbilder von 1654 in WVien und von 1660
in Kopenhagen, sowie einige mythologische Tafeln, wie xMars
und Venusa von 1552 in Pommersfelderl, wÄneas und Didoü in
Hannover kommen. Noch fruchtbarer war Erasm us Quellin u s,
der Bruder des Bildhauers Artus Quellinus, geb. 1607 zu Ant-
werpen, gest. daselbst als Stadtmaler 1678. Wie der Vorgenannte
dcm Rubens bis an dessen Tod Gehilfendienst leistend, erfreute
er sich später grosser Beliebtheit, ohne aber an Selbständigkeit
seine Genossen wesentlich zu überbieten. Das Antwerpener
Museum besitzt sein wWunder des hl. Hugo von Lincolm, das
Madrider die wlmmaculataz und einige hübsche mythologische
Bilder: wRaub der Europacc, xBacchus und Ariadnea, wTod der
Euridicea und aArgonautenzugzg
Eine Reihe von anderen Schülern des Rubens müssen wir
uns begnügen, lediglich aufzuzählen. Vorab seinen frühesten
Schüler und bleibenden Freund Deodat Delmont, geb. 1581,
der den jungen Meister nach Italien begleitet hatte. Dann