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Die
Malerei.
vlämische
Ioost van Meerstratene. Von der Eremitage in St. Petersburg
das vBildnis des Prinzen Wilhelm von Oraniem: (K1. B. 233) und
des wvan der Wouwera, von der Nationalgalerie in London jenes
des vCornelius von der Geeste und aus der Liechtensteingalerie
zu Wien jenes der vMarie Luise de "l'assise (K1. B. 359) und
eines wunbekannten Mannese (K1. B. 364).
Erst mit der 1632 erfolgten Berufung van Dycks nach
London gelangte seine Porträtkunst zu fast ausschliesslicher Übung_
Allein es war als ob mit seinem Ritterschlag seine künstlerische
Glanzzeit vorbei sei. Es entstanden zwar immer noch prächtige
_Werke, welche sich den besten seiner Schäpfungen würdig zur
Seite stellen, wie dies mit dem wküniglichen Familienbilda in
Windsor, dem wReiterbild des Künigs in der Rüstunga ebenda,
dem vom Pferd gestiegenen wKänig auf der Jagd mit dem Stall-
meister und Pagenrc im Louvre, mit den vBildnissen der Küniging
in Windsor und Dresden, mit den wküniglichen Kindernx in Turin,
Wilton House bei Salisbury, in Windsor, Grove Park und Dresden
(K1. B. 125) gewiss der Fall ist. Ebenso werden die Familien-
bilder dles xEarl of Pembrokag des sSir Kenelm Digbyx, der wEarls
of Bristol und of Arundek, meist noch im Besitz der Familien, wie
der xFamilie Whartonz: in S. Petersburg (K1. B. 311. 323) und de,-
vLadies Montgomery und Pembrokea ebenda. (K1. B. 166) u. a. von
keinem anderen übertroffen. Allein die ungezählten Bildnisse des
ganzen Hofes und eines grossen Teiles der englischen Aristokratie
erscheinen doch oft von sehr verschiedenem Wert, wie dies ihre
Masse und das Gedränge ihrer Herstellung nicht anders müglich
rnachen. Unter den 23 Bildnissen in Grove Park, den 22 in
Windsor, den 15 in Petworth, den je neun in Blenheim, Wenth_
worth House und Warwick Castle, den acht in Althorp, den je
sechs in Buckingham Palace, Wilton House und Arundel Castle
und den vielen übrigen ünden sich doch nicht wenige, welche
bei aller Genialität, Porträtwahrheit und Eleganz, bei aller Hotten
kOlOYlalIlSChCD Meisterschaft in dem jetzt kühl und silberig ge-
wordenen Ton doch an die Nachricht eines Augenzeugen erinnern,
welcher von der Hüchtigen Behandlung seiner Sitzungen spricht
und dem Meister selbst nur die Herstellung einer leichten Skizze,
wie die letzte Ühergehung der von einem Gehilfen besorgten
Ausführung zuschreibt. In der That Wurde die Feinheit des
Kolorits und Tons schliesslich zur Flauheit, die virtuose Technik
zur Fabriknuässigkeit, die Eleganz zur kränklichen Kraftlosigkeit
und zwar in dem Grade mehr, als der Meister an der ewigen
Wiederkehr aristokratischer Posen ermüdete.