Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Die 
Malerei. 
vlämis che 
den durch das Monogramm des Künstlers gesicherten vtrunkenen 
Silenc und die wApostelküpfex des Petrus, Simon, Mathias und 
Bartholomeus, welchen sich einige andere in Schleissheim anreihem 
Unter den grüsseren Arbeiten scheint die wKreuztragunge in 
S. Paul zu Antwerpen die früheste, auf welche dann die ))Ver_ 
spottung Christia und die aAusgiessung des hl. Geistesa in Berlin, 
wie die wGefangennehmung Christie: in Corsham House in England 
folgt. Den Beschluss der Gehilfenzeit bezeichnet der vvhl. Martinq 
in der Pfarrkirche von Saventhem, eine Wiederholung oder das Vorbüd 
des Bildes in Windsor (K1. B. 425), bekannt durch die entstellte 
Legende von der Liebschaft des jungen Künstlers in SaventhenL 
In all diesen Werken erscheint van Dyck in der unbedingtesten 
Abhängigkeit von seinem zweiten Meister, welchen er sogar in 
mehreren Stücken, offenbar in dem Bestreben, dessen Kraft zu 
erreichen, merklich vergräbert. 
Von 1622] 3-1626 verweilte van Dyck in Italien, znnächst 
in Genua, dann in Rom, Florenz, Bologna, Mantua, Turin, Palermo 
und wiederholt in Genua, teils nach Tizian und anderen Meistern 
studierend und kopierend, teils als gesuchter Porträtist in fürst- 
lichen Kreisen thätig. Seine damaligen Bildnisse, wie der wKaf- 
dinal Bentivoglioe im Palazzo Pitti, das wReiterbild des Antonio 
Giulio Brignolea und die xGemahlin diesesa im Palazzo Brig_ 
nole-Sale zu Genua, die Marchesa Durazzo mit ihren zwei 
Tüchtern in Palazzo Durazzo daselbst und mehrere andere 
meist weibliche Bildnisse der Paläste Cattaneo, Bnlbi und Doria, 
endlich das nReiterbildnis des Prinzen 'l'homas von Carignam in 
der Galerie zu Turin lassen den hlinüuss Tizians und Tintorettos 
nicht verkennen. Auch seine in Italien entstandenen religiüsen 
Bilder verraten starke Einwirkungen zurnal der venezianischen 
Kunst. So die vahl. Familiea irn Palazzo Balbi-Piovera zu Genua, 
in der Akademie von S. Luca in Rom und in der Galerie zu 
Turin, die xMadonnene im Palazzo Pitti und in der Brera, der 
xZinsgroschena in Palazzo Brignole zu Genua und das wMaF 
tyrium des hl. Laurentiusa in S. Maria dell' Orto zu Venedig. 
Mehr verändert als einst sein Meister kehrte er nach Ant- 
werpen zurück, um nun innerhalb eines Lustrums eine erstaunliche 
und erfolgreiche Thätigkeit zu entfalten. Er hatte in Italien ge- 
lernt an die Stelle der Derbheit und Schwere, in welcher er vor- 
her die Kraft eines Rubens gewissermassen karikiert hatte, jene 
Eleganz der Formen und Gesten zu setzen, wie er sie in den 
fürstlichen Kreisen Italiens gesehen und als seiner eigenen Natur 
überaus zusagend sofort zu seiner Eigenart gemacht hatte, diese
	        
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