Van Dyck und die Grossmaler der Rubens-Schule. 305
(K1. B. 380) und den zwei Kindern mit dem Lamm im Museum
zu Valenciennes zu urteilen, zu einem vlämischen Hals hätte ent-
Wickeln künnen.
Wenn wir uns schliesslich gern begnügen, neben den aufge-
führten Meistern einige andere Maler nur zu nennen, so geschieht auch
dies mehr zur Vervollständigung des Bildes. Es sind Nicolas
de Liemackere von Gent 1575_1646, Ant. Sallaert von
Brüssel 1590-1648 und die Antwerpener Abraham Matthys
158r-164g, der wunderliche Proteus Jan Cossiers 1600 bis
1671, Gillis Backerell gest. vor 1662, Simon de Vos 1603
bis 1676, Balthazar van Cortbemde 1612 bis nach 1663,
und der Jordaens-Schüler Jan Bockh or st ans Münster 1605
bis 1668. Besonders hervorgehoben zu werden verdienen nur
noch Joo st Soe termans (Sustermans)geb. 1597 in Antwerpen,
gest. 1681 als grossherzoglicher Hofnmler in Florenz, ein Schüler
des Willem de Vos und dann in Paris des Frans Pourbus d.
ausschliesslich Bildnismaler und als solcher in Italien mit Recht
hoch gefeiert. Dann ein Maler in Lüttich, Gerard Douffeet
1594_166o, der zwar ein Schüler des Rubens gewesen sein soll,
in seiner Kunst jedoch fast gar nichts von diesem, sondern weitaus
das meiste von den Akademien in Bologna. und Ro1n zeigt.
Douffeet, dessen bedeutendste Bilder sich in Lüttich und München
befinden, bildete auch eine akadelnische Schule in seiner Heimat-
stadt, aus welcher die Lütticher Maler Barthel Flämalle 1614
bis 1675 und Gärard Lairesse 1641-1711 hervorgingen.
Van
Dyck und die Grossmaler
Rubens-Sehule.
der
Nicht der früheste, aber der bedeutendste Schüler des Rubens
war Anthoon van_Dyck, Geboren am 22. März im Schosse
einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie zu Antwerpen, hatte er bei
Hendrik von Balen seine Lehrlingsjahre verbracht, war jedoch
wahrscheinlich noch vor seiner 1618 erlangten Gildenaufnahme
in das Atelier des Rubens übergetreten, in welchem er auch nach
seiner Meistererklärung als der bevorzugle Gehilfe verblieb. Unter
seinen gesicherten Arbeiten sind wohl seine frühesten erhaltenen
die Bildnisse eines walten Herrm und weiner alten Damea von
1618 in der Dresdener Galerie, welche übrigens die spätere Ent-
wicklung der Van Dyckschen Porträtkunst bereits ahnen lassen.
Dieselbe Galerie bewahrt dann noch zwei andere Früharbeiten.
Reber, Geschichte. 20