Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Kubens. 
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Anteil nicht überall bestimmt unterscheiden, so ist doch seine 
souveräne und überlegene Pinselführung da selten zu verkennen, 
wo er sein Eingreifen für nütig hielt. 
Ein ähnliches Verhältnis obwaltete bei einem anderen Riesen- 
unternehmen, welches dem Jesuitencyklus unmittelbar (1622-1 624) 
nachfolgte. Die durch den Tod Heinrich IV. verwitwete Känigin 
von Frankreich Marie Medici hatte nämlich den Meister beauftragt, 
ihre Geschichte in 21 Riesengemälden halballegorischer Art zu 
verherrlichen. Für die grosse Galerie des Palais Luxembourg in 
Paris bestimmt, befmden sie sich jetzt im Louvre, während 18 
der Originalskizzen in der Pinakothek zu München, die übrigen 
in der Eremitage zu St. Petersburg bewahrt werden. Ein zweiter 
von der Künigin bestellter Cyklus, welcher die Geschichte ihres 
Gemahls zum Gegenstarad haben sollte und zwischen 1627 und 1630 
begonnen wurde, blieb auf die zwei nicht zur Vollendung gelangten 
grossen Stücke in den Uffrzien, die xSchlacht von Ivrya und den 
vEinzug in Parisa darstellend, wie auf zwei Skizzen im Museum 
zu Berlin und bei Sir Richard Wallace in London beschränkt, 
In den Jahren nach dem Medicicyklus fehlt es zwar nicht 
ganz an datierbaren Werken, wie denn die vAnbetung der Känigea 
im Museum zu Antwerpen in das Jahr 1624 und die aFlucht 
Lothsa im Louvre nebst dem whl. Rochus in S. Martina zu Alost 
in das Jahr 1625 fallen. Allein seine Produktivität erscheint doch 
im folgenden Lustmm gemindert, zumeist infolge der vielen Reisen, 
welche der Künstler, teils um sich nach dem Verlust seiner Frau 
zu zerstreuen, teils in politischen Missionen machte. F reilich ruhte 
dabei sein Pinsel nicht ganz. Sein Aufenthalt in Madrid, in1 Haag 
und in London veranlasste viehnehr die Entstehung einiger umfäng- 
licher Werke, worunter die neun Gemälde für das Kloster" Loeches 
in Spanien, jetzt teils im Louvre, teilsbeim Herzog von West- 
minster, wie die neun Gemälde für die Decke des Festsaals von 
Whitehall in London zwar geringer sind, das die vSegnungen 
des Friedens unter dem Schutze der Weisheit und Tapferkeita 
darstellende Bild aber, welches Rubens dem Känige Karl I. 
schenkte, jetzt in der Nationalgalerie zu London, zu den besseren 
Werken des Meisters zählen. 
Übrigens bleibt ausser den datierbaren eine grosse Anzahl 
von undatierbaren Werken übrig, welche in dem Zeitraum von 
16IO_163o entstanden sein müssen. Sowle Christ ä 1a paillea 
im Museum zu Antwerpen, der aI-Iällensturz der Verdammtena 
und das herrliche vKleine Jüngste Gerichta in München (K1. B. 419), 
das vjüngste Gerichte in Dresden (K1. B. 112), der vhl. Georgcc in
	        
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