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Die
vlämische Malerei.
und das vom Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm für die jesuitenkirche
zu Neuburg bestellte wjüngste Gerichtcc, jetzt in der Pinakothek
zu München. Um 1617 dann hatte er dem Herzog Maximilian von
Bayern die vLüwenjagda, in der Pinakothek zu München(K1. B. 185),
geliefert, um 1618 aber eine umfängliche Reihe von Werken: den
vFischzug Petrie in der Liebfrauenkirche zu Mecheln, die wVep
stossung der Hagare beim Herzog von Westminster in London, die
schünen Bildnisse des w]. Ch. de Cordes mit Fraue im Museum zu
Brüssel und den vCyklus der Geschichte des Decius Muse, zunächgt
in Skizzen für Gobelinausführung, dann in grossem Massstab 9,15
Schlossschmuck (Galerie Liechtenstein in Wien K1. B. 376) gen1a1f_
Im Jahre 161g entstand die herrliche nAmazonenschlachta wie
der für Neuburg bestimmte grosse vEngc-rlsturzx beide in de;
Münchener Pinakothek,16zo aber das grosse wFamilienbild des
Grafen Thomas Arundele in München, die xKreuzigungx im Mu-
seum zu Antwerpen und das wWunder des hl. Ignatiusa in S. Am-
brogio zu Genua, nebst geringeren Altarwerken, nämlich den zwei
ebenfalls für die Iesuitenkirche von Neuburg bestellten Bildem
der wGeburt Christia und der xSendung des hl. Geistesr in de;
Pinakothek zu München.
Wie es scheint, hatte Rubens seit seiner Rückkehr ans Italien
eine stark besuchte Schule. Schon 1611 schreibt er an de Bie,
dass er wegen Überfüllung seiner Werkstatt bereits hunderte von
Schüleramneldungen ablehnend habe bescheiderx müssen. Neben
den Schülerx] arbeitete aber eine Anzahl von Gehilfen und zum
Teil von solchen, Welche nach einer gewissen Vorbildung bei van
Balen, van Noort und anderen Meistern zu ihm gelangt und von
solcher Bedeutung waren, dass sie einer besonderen Behandlung
vorbehalten werden müssen. Der Anteil der Schüler und Gehilfen
ist nun schon in mehreren der genannten Werke, vorab in den
Neuburger Altarstücken und in dem LiechtensteimCyklus des Decius
Mus ein nicht geringer, meistens aber auf die Untermalung und
auf Nebendinge beschränkt. Noch mehr aber musste er die Hilfs-
kräfte bei dem Riesenunternehmen heranziehen, zu dem er sich
1620 verpüichtet batte, nämlich nicht weniger als 39 grosse Ge_
mälde für die Jesrlitenkirche zu Antwerpen zu malen. Sie sind
leider 1718 grüsstenteils verbmnnt; die drei davon erhaltenen jetzt
in der kaiserlichen Galerie zu Wien beündlicherl Stücke, der
awunderwirkende hl. Franz Xavera, der wexorcierende hl. Ignatius
Loyolaa und die vHimmelfahrt Mariäx, lassen jedoch erkennen, dass
Rubens nicht bloss die Kompositionen eigenhändig schuf, sondern
auch der Ausführung keineswegs ferne stand. Lässt sich auch sein