Rubens.
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kreises, nämlich dem Tobias Verhaegt genügen würde. Denn die
Sache erwies sich als heiliger Ernst und Peter Paul musste daher
nls eigentlicher Schüler in das van Noonsche Atelier versetzt
werden.
Adam van No ort, als der Sohn des aus Holland einge-
wanderten sehr mässigen Malers Lambert vali Noort i. 1-1562
zu Antwerpen geboren und 1641 gestorben, ist uns leider durch
kein vüllig gesichertes Werk bekannt, Aus der Zahl seiner Schüler
ist jedoch zu ersehen, dass er sich als Künstler eines grossen
Ansehens erfreute, und wenn ihm, wie sehr wahrscheinlich; unter
anderen unbezeichneten Bildern die wAnbetung der Hirtenfc in
St. Paul und der vZinsgroschena in St. Jakob zu Antwerpen zuzu-
schreiben sind, so besass er wirklich schon Eigenschaften, die
an seinen Lieblingsschüler Iordaens erinnern. Vergleicht man
damit Arbeiten aus Rubens' italienischer Zeit, so kann man auch
nicht bezweifeln, dass Peter Paul aus seiner vierjährigen Lehrzeit
bei van Noort mehr Gewinn zog, als aus seiner darauffolgenden
ebenso langen bei dem Akademiker O. van Veen. Doch kennen
wir weder aus seiner Lehrzeit noch aus den ersten Jahren seiner
15,98 angetretenen Meisterzeit ein beglaubigtes Werk, es sei denn
der vTod des Senecacc in der Pinakothek zu München, dessen Art
müglicherweise in die Zeit vor der Aufnalnne des unmittelbaren
italienischen Einüusses passte, Erst vom Jahr seiner Abreise nach
Italien, 1600, an künnen wir den Meister auch in seinen Werken
verfolgen, obwohl er fast niemals seine Bilder bezeichnete und
datierte.
Dass er bereits bei seinem ersten Auftreten in Venedig die
Aufmerksamkeit auf sich lenkte, wird durch seine schon in Iahres-
frist erfolgte Berufung an den Hof des Herzogs Vincenz III. von
Mantua bewiesen. Es scheint, dass er dort, wo er mit dem schon
1599 in Dienst genommenen Frans Pourbus d. J. zusammentraf,
ausser gelegentlichen Bildnissen mit Ausführung von Kopien beauf-
tragt wurde, Welche der Fürst nach berühmten Werken des Cin-
quecento sammelte. Dazu verweilte der Künstler in der Zeit von
1601 auf 1602 in Florenz und Rom, sich seiner Aufgaben rasch
und ziemlich frei entledigend, wie dies ein schon in Mantua ge-
maltes Stück des Triumphzuges Mantegna, jetzt in der Na-
fionalgalerie zu London beündlich, und die nach dem Anghiari-
Karton Lionardos gefertigte, von Edelinck gestochene Zeichnung
beweist. An selbständigen Werken entstanden damals drei die
pDOIHCHkIÜHÜDgK, wKICUZaÜfIiChIÜIIgK und wKreuzauffindungx dar-
stellenden Bilder, welche der Regent der spanischen Niederlande