Das
übrige
Italien.
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eingeschlagen und war über München, wo er 1745 die Ansicht
von München (K1. B. 510) malte, jetzt in der k. Residenz zu
München, nach Dresden gelangt, von Welcher Stadt aus er dem
Kurfürsten von Sachsen und Känig von Polen nach Warschau
folgte. Nachdem er 1764-4768 abermals in Dresden verweilt
hatte, starb er als Hofmaler des Künigs Stanislaus 1780 zu
Warschau. Seine Kunst ist manieristischer als die seines Oheims.
Die Reissschiene, schablonenmässige Anlage und Ausführung,
und eine schelnatische, die venetianischen wie die deutschen und
polnischen Ansichten in eine und dieselbe Atmosphäre tauchende
Lichtführung geben seinen Werken einen etwas monotonen Charakter,
aber die blanke Sauberkeit, Klarheit und Deutlichkeit, welche er
seiner virtuosen und unermüdlichen Geschicklichkeit stets zu ent-
locken vermochte, lassen seinen Weltruf immerhin verdient er-
scheinen. Diemeisten seiner Werke bewahrt die Galerie zu Dresden,
übrigens ünden sich in allen Galerien der Welt davon mehr oder
rninder tüchtige Probcn.
Sehen wir von seinen zahlreichen Nachahmern ganz ab, so
erübrigt nur noch eines anderen Schülers Canales zu gedenken,
welcher sich jedoch zu Belotto ziemlich gegensätzlich verhält,
nämlich des Francesco Guardi, 17x2_r793. Er ist un-
zweifelhaft geistreicher, als jener, dessen scharfes Sehen doch auch
etwas Nüchternes hat, farbiger, wefcher und gelegentlich skizzen-
haft in seinem Vortrag, darum abef auch rnalerischer als sein
Schulgenosse. Seine meisten Werke befmden sich in Frankreich
und England, WO er auch von hüherem Einfiuss auf die moderne
Vedutenmalerei geworden ist, als Canaletto.
Reber,
Geschichte.
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