Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

von 1753 (K1. B. 528), welche sich jetzt in der Pinakothek zu 
München beündet, und anderes (K1. B. 521) malte. 1761 endligh 
von Karl III. nach Spanien berufen, schuf er im k. Schloss zu Madüd 
eine Reihe von Fresken mythologischen und allegorischen lnhalts, 
die wlmmaculataa nebst einem Cyklus von acht Bildern für San 
Felipe Neri, jetzt in der Galerie des Prado. und zahlreiche andere 
Gemälde, welche in spanischen Kirchen und Museen bewahrt 
werden. Er starb zu Madrid 1769 oder 1770. Seine beiden 
Sühne Giovanni Dbmenico und Lorenzo arbeiteten fast 
ausschliessend als seine Gehilfen. 
Neben einem Tiepolo kann die einst gefeierte venetianische 
Pastell- und Miniaturmalerin Rosalba. Carriera, 1675-1757, 
oder kännen Giuseppe Nogari,1699-1763, Pietro Longhir 
1702-1762 und Pietro Conte Rotari, geb. 1707 zu Verona, 
gest. 1762 zu St. Petersburg, nur genannt werden. Während die 
Historiemnalerei der letzteren ihren einstigen Beifall jetzt verloren 
hat, trieb die Vedutenmalerei einen eigenartigen Zweig, dessen 
Vertreter an Weltberühmtheit dem Tiepolo annähernd gleichkommem 
Während nämlich der verdienstvolle Landschafter Marco Ricci 
von Belluno, der Neffe des genannten Sebastiano Ricci, 1679 bis 
1729, trotz seiner schünen Folgen in Dresden und Windsor zu 
keiner Popularität gelangen konnte, hatte Luca, Carlevaris 
von Udine, 1665-1731 jene Lagunenansichten kultiviert, welchen 
seine bedeutenderen Nachfolger die allgemeinste Beliebtheit er- 
warben. Obenan steht Antonio Canale, gen. Canaletto, 
geb. 1697 zu Venedig und 1768 daselbst gestorben. Als der 
Sohn eines Theaterdekorationsmalers war er wohl von derselben 
Kunst ausgegangen, wie sein Vater, was übrigens auch die Kon- 
struktion seiner Architekturbilder mit ihrer Coulissen- und Hinter- 
grundanordnung wie dem exakten perspektivischen Linearschema 
zeigt. Aber ein rämischer Studienaufenthalt brachte den fein- 
fühligen Künstler rasch über die dekorative Behandlung hinaus, 
und schon seine rümischen, noch mehr aber seine venetianischen 
Ansichten entfalteten sich zu licht- und luftdurchstrümten Archi- 
tekturbildern ersten Ranges. Ein zweijähriger Aufenthalt in Eng- 
land (1746-1748) besiegelte darauf sein Glück und brachte ihn 
zu hüchstem Ansehen und zu seltener Begehrtheit, wie denn z. B_ 
die Sammlung von Windsor nicht Weniger ais 40 Stücke mit 
rülnischen, venetianischen und Londoner Ansichten besitzt. Noch 
gfrüssere Verbreitung fanden die Werke seines Neffen und Schülers 
Bernardo Belotto, ebenfalls Canaletto genannt, geb. 1720 
zu Venedig, DiBSCT hutte frühzeitig den Weg nach Deutschland
	        
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