Italien.
übrige
Das
287
Der Künstler wurde jedoch durch seinen Schüler Giam-
battista Tiepolo, geb. zu Venedig 1692 oder 93 verdunkelt.
Erst bei Gregorio Lazzarini und dann bei Piazzetta unterrichtet,
übrigens stark unter dem Einüusse der Werke des P. Veronese
stehend, bildet dieser ebenso einen auf die Rokokozeit gestimmten
Nachklang des letzteren, wie Piazzetta jenen eines Correggio. Aber
keineswegs in Hauer und unselbständiger Nachahmung eines
Manieristen, denn Tiepolos Komposition ist ebenso originell wie
dessen Formenspraclae und üppiger Reichtum. Auch ist seine
schillernde blonde Farbe sehr abweichend von jener Veroneses
aber nicht minder stoffentsprechend und harmonisch und, wie sich
dies von dem Schüler Piazzettas erwarten lässt, in Licht- und
Schattenführung überaus wirksam. Sein Ruhm und seine Gesucht-
heit um die Mitte des vorigen Jahrhunderts kann uns daher nicht
wundernehmen, übrigens auch 11icht seine Fähigkeit, den umfäng-
lichen Aufträgen gerecht werden zu künnen, denn dem Meister
war auch eine seltene Leichtigkeit des Schaffens beschieden, die
stets von der Sicherheit eines wenigstens dekorativen Gelingens
begleitet war.
Bis 1740 malte er in Venetien selbt. Natürlich sind nicht
all die riesigen Wand- und Deckenbilder, mit welchen er die
Scalzikirche, S. Maria del Rosario, die Scuola del Carmine u. s. w.
zu Venedig schrnückte, von gleichem Wert, aber eindrucksvoll ist
das vwLoretowundercc der ersteren, oder der vDominikuscyklusa der
zweiten gewiss. Herrlich sind dann die Wandgemälde aus der
xGeschichte des Antonius und der Cleopatrax in Palazzo Labio (Lobko-
witz) zu Venedig, wie die wbiblischen Darstellungencc im erzbischüf-
lichen Palast zu Udine, und die xSzenen aus den Epen des Horner,
Virgil, Ariost und Tassoc in der Villa Valmarana bei Vicenza,
Daran reihen sich in annähernd gleicher Bedeutsamkeit Altarbilder
in den Apostoli, in S. Eustachio, in S. Maria del Rosario und in
der Akadenlie zu Venedig, wie in S. Antonio und im Museo
civico zu Padua, oder Profanbilder wie wNeptun und Veneziaa im
Dogenpalast. 1740 war er in Mailand beschäftigt, wo unter
anderem die vhh. Satyrus und Victorx in S. Ambrogio entstanden.
1750-1753 aber fmden wir ihn in Würzburg, wo er es sich zwar
in dem riesigen Deckenbild des Treppenhauses des Schlosses mit
der Raumausfüllung etwas leicht machte, dafür aber im Kaiser-
saale rDarstellungen aus dem Leben Barbarossasa gab, die zu den
besten seiner Werke gehären, ausserdem aber auch einige Altarbilder
für die Schlosskapelle, die wHimmelfahrt Mariäe und den xEngel-
sturzc: für das Kloster Schwarzach, jene xAnbetung der Künigea