Das
Italien.
brige
als Minorit il Capuccino oder Prete Genovese genannt.
Er kann nicht ais Schüler Caravaggios angenommen werden, denn
er verfolgte bei leuchtender Farbigkeit ein anderes koloristisches
Prinzip, aber er erscheint ihm verwandt durch sein rücksichtsloses
Naturstudium wie durch die Neigung zu genrehafter Auffassilng,
ja zu Genredarstellungen (die sKüchine und die xPifferariK in
Palazzo Brignole-Sale) selbst. Neben ihm ist Giovanni Bene-
detto Castiglione zu nennen, geb. 1616 zu Genua, später in
Neapel, Rom, Wfenedig und Panna thätig und 1670 in Mantua.
gestorben. Er liebte es wie Bassano seine biblischen Bilder reich
mit Tierdarstellungen zu versehen, ja sogar reine Tierstücke zu
malen. Seine Werke konnten dadurch vermehrte Verbreitung er-
halten, dass sein Sohn Francesco Castiglione sie ähnlich
verxfielfältigte, wie die Sühne Giacomo Bassanos die Werke ihres
Vaters. Die zahlreichen übrigen Maler Genuas von den Brüdern
Piola, Pelegro (1617-4640) und Domenico (1629-1703)
bis zu dem Landschafter Alessandro Magnasco (1681-1747)-
künnen hier nicht weiter in Betracht gezogen werden.
In Mailand hatten Giambattista Crespi von Cerano
(1557-1633) und sein Sohn (P) Daniele Crespi (um 1590
bis 1630) dem auch dort eingerissenen Manierismus mit Nach-
druck zu steuern gesucht und zahlreiche Altarwerke hinterlassen,
welche durch die ernste Würde ihrer Darstellungen wie durch ge-
diegene Technik mehr Anerkennung verdienen, als ihnen gewühn-
lich zuteil wird. Dasselbe gilt von Carlo Francesco Nuvo-
loni, genannt Panfilo, 1608-1661, obgleich er die strengen
Formen der Crespi zu mildern und (lie Würde in mehr Anmilt
aufzulüsen sich bestrebte. Reinen (Iaraccismus aber brachte in
Mailand ein Sprbssling der erwähnten Malerfamilie der Procaccini,
Erc 01e Proc a. ccini der Jüngere (1596-1676), der Sohn des
Blumenmalers Carlantonio zur Einführrmg. Eine andere Gruppe,
geführt von Pierfrancesco Mazzucchelli (r575_1626)
folgte venetianischen Einfiüssen. Wir gehen auf deren unerquick-
liches Gefolge nicht weiter ein und beschränken uns darauf, nur"
noch einen Schüler Paniilos anzufügen, nämlich den vielbeschäftigten
Filippo Abbiati, 1640-1715, welcher die Mailänder Kunst,
ähnlich wie Giordano und Solimena die neapolitanische, in virtuoser
Handfertigkeit abschloss.
Eine besondere Rolle spielt in der in Rcde stehenden Periode
Venetien. Freilich noch weniger fühlbar im x7. Jahrhundert, in-
welchem die Künstler der Nachbarstädte jener der Lagunenstadt
selbst es nahezu gleichthaten. S0 der Eklektiker Alessandro