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Italien,
der bolognesischen Schule anschliessen. Es bleiben daher für das
17. jahrhundert nur Domenico Feti, 1589-1624, welcher
zwischen seinem Lehrer Cigoli und dem Einüuss des Caravaggio
schwankte, der Schlachtenmaler Michelangelo Cerquozzi, 1602
bis 1660, ein Schüler des Cawfaliere d' Arpino, welcher unter dem
Einüusse des Pieter van Laar auch Volksszenen malte, und dessen
Genosse Viviano Codagora zu erwähnen übrig.
Im 18. Jahrhundert ist dann neben dem schon genannten
Sebastiano Conca als der einzige bedeutendere Figurenmaler
Pompeo Batoni, geb. 1708 zu Lucca, gest. 1787 in Rom, hep
vorzuheben, der selbst nur den Wert hat, dass er seinen manieristi.
schen Bestrebungen nach cinquecentistischen Vorbildern franzüsische
Technik anzufügen strebte, welche besonders seinen Bildnissen eine
gewisse Beliebtheit verschaffte. Sonst fmden wir die Landschaftsmalerei
vertreten durch Andrea Locatelli, gestorben 1741 in Rom und
durch Gianpaolo P an n in i , geb. 1691 zu Piacenza, gestorben
1764 in Rom, der phantastische Säulenarchitektur in Palast- wie
Ruinendarstellungen frisch, sauber und geschickt, aber auch ebenso
(lekorativ wiedergab, wie es eben jede Kunst dieser Zeit zu er-
fordern schien.
Auch Ferrara hatte seinen Eklektiker in dem nicht un-
tüchtigen Carlo Bononi, 1569-1632, gefunden. E1" hatte 9,15
Manierist von Schule Italien durchwandert und erst bei den
Caracci, dann in Rom nach den grossen Cinquecentisten, in Panna,
nach Correggio, in Venedig nach Veronese studiert, um schliess-
lich die Früchte seines Sammelns seiner Vaterstadt Ferrara zu
widmen, wo sich auch seine meisten Bilder noch beünden. Ähnlich
verhielt es sich in Nlodena mit Baft010me0 3011150116, gest,
1615, und Ercole del Alaate, gest. 1613, welche beide jung
verstorben das nicht zu halten vermochten, was sie in ihren frühen
Arbeiten versprachen. Nachhaltiger wirkte der Eklektizismus in
GBIIÜH. Dort hatte der genuesische Edelmann Giovanni Battista
Paggi, 1554-1627, seine zwanzigjährige Verbannung aus dgr
stolzen Hafenstadt in der Weise zu 11utzen beschlossen, dass e1-
seine bei Cambiaso genossene Schule in Florenz bei Cigoli weiter
entwickelte, wodurch er schliesslich in die Lage kam, eine recht
ansprechende Weise in die Vaterstadt zurückzubringen. In diesem
Bestreben stand ihm Bern ardo Castelli, 1557-1629, zur Seite,
gefolgt von seinem Sohne Valerio, 1625-1659, und dem
Domenico Fiasella, 1589-1669. Allein zum Haupt der
genuesischen Kunst erwuchs erst der "autodidaktische Naturalist,
Bernardo Strozzi, geb. 1581 zu Genua, gest. 1644 zu Venedig,