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Italien.
in Japana im Museum daselbst u. a. m. in wenigen Tagen zu
bewältigen vermochte. Seine unverkennbare Oberüächlichkeit und
lediglich dekorative Behandlung wurde begreiüicherweise bei seinen
zahlreichen Nachfolgern um so empiindlicher, je weniger sie über
die geistreiche Frische ihres Meisters verfügten. Gleichwohl konnte
Francesco Solimena, geb. 1657 zu Nocera, gest. 1747 lu
Neapel, sein Ansehen erben, Welches sich über gzmz Europa e1-_
streckte und den meisten Akadernien den Zuschnitt gab. In der
That galt selbst noch der leere Sebastiano Conca, geboren
1676 in Neapel, gest. 1764 in Rom als der Heros der italienL
schen Malerei, als Raphael Mengs in Rom seine Studien beganm
Das
übrige
Italien.
Neben Bologna. und Neapel gab es im Lauf des 17. Jahr-
hunderts nur noch eine italienische Stadt, Welche, wenn sie auch
keine neue und selbständige Richtung erzeugte, so doch eine be-
deutende Thätigkeit entfaltete, nämlich FIOPBIIZ. Dort hatten zwei
begabte Maler nach dem Vorgang des noch ganz ins 16. jahr-
hundert gehürenden Alessandro Allori die Kunst aus dem Sumpf
des Manierismus zu ziehen gesucht: Cigoli und Cristofano Al10ri_
Der erstere, Lodovico Cardi, genannt Cigoli, 155g_1613,
war ohne Zusammenhang mit den Caracci doch auf deren Weg
gelangt, indem er, der Schule des Santi di Tito entwachsen, durch
Studien nach Correggio und Paolo Veronese sich den Zielen de;
bolognesischen Schule näherte. Cristofano Allori aber, de;
Sohn und Schüler des Alessandro Allori und wie dieser Bronzino
beigenannt, 1577-1621, hatte unter dem Einüuss von Cigoli und
dessen Mitschüler Gregorio Pagani den Bruch mit der alten
Formkunst der Florentiner vervollständigt, und war bei eigentlich
malerischer Auffassung angelangt. Man darf darin die bedeutendste
That der Horentinischen Kunst des Seicento erkennen, und zu-
geben, dass die Hauptwerke Cristofanos, das berühmte Kniestügk
der wjudith mit dem Haupt des Holofernesa (K1. B. 587), Hohannes
Baptistacc und vhl. ]u1ianus44 in Palazzo Pitti, wie die zlvlag-
dalena und das schlafende Jesuskinda in den Ufüzien wenn augh
nicht die gezollte überschwängliche Bewunderung, so doch Achtung
verdienen. Ähnlicher Art, aber minder gewandt und wirkungsvou
erscheint ._ein anderer Schüler Paganis, Matteo Rosselli, 1573
bis 1650, abgesehen von anderen Werken schon durch seinen
pTriumph Davidsac von 1621 in Palazzo Pitti beachtenswert. Der