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Italien.
Museum zu Neapel, ja selbst noch der vNebukadnezare: von 1630
in Kopenhagen vergleichungsweise schüchtern. Energischer ist
die realistische Auffassung in der xhl. Familiea von 1634 im
Museum zu Toledo wie auch an dem schünen Bild des vhl. Sebastianc
von 1636 in Berlin, und einigen Philosophenbildern von 1636
und 16 37, Während das herrliche Bild der vhnmaculatae von 1635
am Hochaltar der Augustinerkirche zu Salamanca, bereits an ähm
liche Darstellungen Murillos erinnert. Machen sich dann auch
an anderen hinwiederum, wie an der svlXiater dolorosaf: von 1638
im Städelschen Institut zu Frankfurt oder an der xMaria Egyp-
tiacac: zu Dresden von 1641, Einiiüsse von Correggio und Tizian
bemerklich, so ist doch spätcstens in den vierziger Iahren die
vollste Selbständigkeit des Meisters unverkennbar. S0 in dem
berührnten wMartyrium des hl. Bartholomiiusa im Prado zu Madrid
(mehrfach wiederholt) und in jenem des whl. Andrease von 1644
in München. Und noch in den fünfziger Iahren erscheint die
Kraft des Künstlers ungebrochen, ja es gehüren gerade mehrere
Werke dieser Jahre, wie die xAnbetung der Hirtem: von 1650
im Louvre, der xhl. Sebastiana von 1651 in Neape], die imposante
wKommunion der Apostela von 1651 im Chor von S. Martino
zu Neapel und die nKreuzabnahmee im Tesoro derselben Kirche
zu seinen Hauptleistungen.
Von seinen Nachfolgern sind zunächst Giambattista
Carraciolo, gest. 1641, Cesare Fracanzano, gest. 1657, und
des Carraciolo Schüler Massimo Sranzioni, 1585-1656, zu
nennen, welcher letztere zwar in seiner späteren Zeit zu den
Caraccisten, speziell zur Art Renis überging, aber trotzdem Zu
den verdientesten Malern Neapels zu zählen ist. Dasselbe gilt
von And riea Vaccaro, 1598-1670, welcher die dunkle Tonalität
der Schule von Neapel mit bolognesischer Idealform verband, und
von Fra Mattia Preti, genannt il Cavaliere Calabrese,
1613-1699, in Rom, Neapel und zuietzt in Malta thätig,
Aniello Falcone endlich, 1600-1665, ist uns, da seine Bilder
nicht sicher nachweisbar, mehr durch seinen Ruf als Schlachten-
maler, zu welchem Kunstzweig sein bewegtes Revolutionsleben reich-
liche Motive darbot, bekannt, und namentlich als Lehrer wichtig.
Aus seiner Schule ist nämlich ausser dem Landschafter
Domenico Garciulo, genanntMicco Spadaro, 1612-1679,
Salvator Rosa hervorgegangen. Geboren 1615 zu Arenella
bei Neapel hatte dieser, anfangs mit Musik und Poesie beschäftigt,
damit begonnen auf einsamen Wanderungen in den Abruzzen und
an der Küste Naturstudien zu zeichnen, meist Landschaften mit