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Italien.
die gesuchten Leonello Spada (1576-1622) und Giovanni
Curti, genannt il D entone (1570-163 1), der letztere durch die
Spezialität gemalter Architekturperspektixfen im Deckenschmuck
für die Folge von weittragendei- Bedeutung. Die Landschaft pflegte
dann unter den Caraccischülern im Sinne der Meister Giambat-
tista Viola (1576-1622) und der freilich nur indirekt mit de];
Schule zusamixienhängende Agostino Tassi (1566-1642), der
Lehrer des Claude Gellee. Das Frucht- und Blumenstück endlich
war durch Pietro Paolo Bonzi, genannt il Gobbo (der
Hückerichte) de' Caracci oder da' Frutti, nach 1630 in
Rom verstorben.
Das jüngere aus der Schule Renis und Albanis hervorge-
gangene Geschlecht zählt nur mehr wenige nennenswerte Maler,
So bildete Guido Reni den Guido Canlassi, seines deformen
Kopfes wegen Cagn acci beigenannt, 1601-1681 , dessen
wHimmelfahrt der hl. Magdalenaa und wMater dolorosaa in München
nicht ohne Verdienst sind. Dann den Giovanni Andrea Sirani
1638-1665, dessen Ruf des Malers Tochter Elisabetta Sirani
wider Verdienst verdunkelte. Endlich den Simone Cantarin i,
von seiner Geburtsstadt il Pesares e genannt, 1 612-1 648, welcher
die verblassende bologneser Weise durch venetianische Studien
aufzufrischen suchte. Aus Albanis Atelier dagegen waren der
Rämer Andrea Sacchi, 1598-1661, der Begründer einer er-
folgreichen rümischen Schule, und der Bologneser Carlo Ci gnani,
1628-1719 gekommen, der letztere von seinem Gänner Papst
Clemens XI. in den Grafenstand und zum Haupte der von diesem
Papste 170g gegründeten Clementinischen Akademie in Bologna
erhoben. Die erstere rümische Schule aber bildete den tüchtigen
Carlo Maratta (Maratti), geb. 1625 bei Ancona, gest. 17 13 in
Rom, welcher auf die älteren Meister zurückgehend sich durch
die Restauration der Stanzenfresken Raphaels ein nur bedingtes,
durch eigene Kompositionen, wie wBathsebaa in der Liechtenstein-
galerie zu Wien (K1. B. 366) ein grässeres, durch seine Bildnisse
aber ein uneingeschränktes Verdienst erwarb. Aus der Clementini-
schen Akademie aber waren Marcantonio Franceschi, 1643
bis 172g und Giuseppe Maria Crespi, 1665-1747, ber-
vorgegangen , welche indes das Schulhaupt Cignani in keiner
Weise erreichten.
Welchen Bildungsgang endlich Giovanni Battista Salvi,
nach seinem Geburtsort Sassofcrrato genannt, 1605-1685, durch_
gemacht, ist unbekannt, und ans dem en gen Kreise seiner ansprechen-
den Madonnenbilder (K1. B. 683), neben Welchem Limfänglichere