Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Manieristen 
Die 
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Ende 
des 
Jahrhum 
lerts. 
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in eine italienische Schulung von Haus aus, wobei man vor allem 
die nationale Tradition als stürenden Ballast über Bord warf. Die 
Ziele Waren dabei mehr üppige Dekoration als die Schaffung selbst- 
ständigei" Kunstwerke, mehr im Dienst von fürstlichem Schlüsser- 
luxus oder von fürstlichen Kirchenschäpfungen als im Dienst 
frommer Gesinnung, wobei es folgerichtig mehr auf routinierte 
Geschicklichkeit als auf eigentliche ernste Kunst ankam. 
Wie man aber nicht hatte übersehen künnen, dass diesen 
veränderten Bedürfnissen die deutsche Kunst nicht entgegen kam 
und kommen konnte, so musste man es überdies als natürlich, 
logisch und stilgerecht erkennen, dass man auch den malerischen 
Schmuck jener Gebiiude, welche man nach italienischen Vorbildern 
enichtete, italienischen Mustern entlehnte. Es konnte dabei kein 
Zweifel herrschen, an welchen Punkten Italiens man in dieser 
Richtung ani besten auf seine Rechnung kam. Nirgends blühte 
die dekorative Manier mehr als in Rom und nirgends entfalteten 
sich malerische Wirkungen glänzendel" als in Venedig. Dazu hatte 
die rämische Kunst in Mantua eine so bequem zu erreichende 
Filiale geschaffen, dass sich die deutschen Kunstjüiager, die sich 
ohnehin von dem Dekorateur Giulio Romano mehr angezogen 
fühlten als von den schwerer zu erreichenden rümischen Häuptern, 
den weiten Weg sparen konnten und rümische wie venetianische 
Elemente einander nahe fanden. Anderseits waren es auch in 
Venedig nicht mehr Bellini, Palma, Giorgione und Tizian, sondern 
vielmehr Tintoretto und Veronese, welchen man nacheiferte. 
 Einer der frühesten deutschen Repräsentanten der italienischen 
Manier ist der Salzburger Hans Bock sberger, geb. um 1540, 
hauptsiichlich mit Fassadenmalerei in Salzburg, Passau, Augsburg, 
München, Landshut, Ingolstadt und Regensburg beschäftigt. Da 
diese Arbeiten zerstärt sind, kännen wir ihn nur noch aus seinen 
erhaltenen inneren Wandgemälden der Residenz und in der Trausnitz 
zu Landshut beurteileiu, welche ihm das Lob der Geschultheit in jeder 
Beziehung, nämlich hinsichtlich der Komposition und Raumaus- 
füllung, der korrekten Zeichnung und des wirksamen Kolorits  aber 
auch nicht mehr  verdienen. Bei geringerer Geschicklichkeit 
bietet vielleicht mehr Eigenart dar Tobias Stimmer ans Schaff- 
hausen, geb. 1539, gest. zu Strassburg 1582. Von seinen Fas- 
sadenmalereien kennen wir wenigstens noch eine, nämlich die des 
Hauses zum Ritter in Schaffhausen. Wusste er diesen wenigstens 
noch eine Spur von der Art Holbeins zu bewahren, so stellte er 
sich in seinen Bildnissen auf eigenen Boden, so dass sie trotz 
aller Derbheit wahr und charakteristisch wirken.
	        
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