Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Cranach, 
und 
Grünewald 
Baldung 
Grien. 
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vermutlich bei einem geringen Lokahnaler in Aschaffenburg, Frank- 
furt oder Mainz, der ihm freie Bahn liess, seine Kunst nach 
eigenen Anschauungen und Grundsätzen zu entwickeln. Wenn 
die wKreuzigungrr von 1503 in der Galerie zu Schleissheim oder 
das aus dem gleichen Iahre stammende Bildnis des ]oh. St. Reuss 
(Nürnberg) sein Werk, so sieht man, dass er von Haus aus ein rück- 
sichtsloser Realist, aber in der Formausprägung noch hart und 
von der koloristischen Grundauffassung seiner späteren Zeit noch 
fern war. Etwas später mügen dann das übrigcns seinem Urheber 
nach nicht gesicherte, aber jedenfalls in die Art Grünewalds 
fallende vjüngste Gerichta im Germanischen Museurn zu Nürnberg 
wie die gleichfalls nicht vüllig zweifellosen miniaturartigen Dar- 
stellungerx aus dem vMarienlebene in der Sanunlung Kauffmann zu 
Berlin (K1. B. 638, 645) entstanden sein. 
Die gesicherten Werke zeigen bereits seine volle Entwiclalurag 
Zunächst die beiden mit dem Monogramm des Künstlers ver- 
sehenen monochrom gemalten Tafeln (Aussenseiten von Altar- 
Hügeln) im_ städtischen Museum zu Frankfurt a. M. mit den Dar- 
stellungen der vhh. Cyriacus und Laurentiusx. Dann ein Haupt- 
Werk, der aus der Antoniterkirche zu Isenheim im Elsass starn- 
mende Altar von 1515, jetzt zerstückt im Museum zu Kolmar, 
nicht bloss in einigen Figuren mit den genannten der Frankfurter 
Altarüügel sich deckend, sondern schon 1573 als das Werk des 
Mathis von Oschenburg (Aschaffenburg) bezeichnet. Der skulpierte 
Schrein batte vier bewvegliche und zwei feststehende Flüge] zur 
Seite, auf den letzteren mit den Gestalten der whh. Antonius und 
Sebastianx (K1. B. 178) bemalt; auf den beweglichen äusseren 
Flügeln war aussen die wKreuzigungx, innen die wVerkündigungx 
und xAuferstehunga dargestellt, während das innere Hügelpaar 
an den Aussenseiten die vGeburt Christia, innen die wVersuchung 
des hl. Antoniusa und die wBegegnung der hh. Eremiten Antonius 
und Pauluse enthielt. 
An dieses Werk reihen sich mehrere v)Kruziüxdarstellungenx, 
sämtlich von jcner des Isenheimer Altars abhängig. S0 die derb 
realistische mit wMaria, und Johannesa in der Kirche zu Tauber- 
bischofsheim bei Mainz, die kleine Darstellung mit xMaria, johannes 
zwei hh. Frauen und dem Hauptrnzmna im Museum zu Basel und 
die nur mehr in einer Kopie zu Hohenaschau und in einem 
Sadelerschen Stich erhaltene mit wMaria, Johannes und Magdalena 
in einer Landschafm, einst im Besitz des Kurfürsten Max I. von 
Bayern. An diese schliessen sich noch zwei Darstellungen der 
wBCWCiHÜHg Christie in der Stiftskirche zu Aschaffenburg und im
	        
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