Cranach,
und
(irünewald
Baldung
Grien.
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geordnet in denlandschaftlichen Hintergrund gesetzt sind (KLB. 279)
Das XYerk, namentlich durch die stattlichen sächsischen Stiftere
bildnisse auf den Flügeln ausgezeichnet, war zwar die letzte über-
dies erst von Lucas Cranach dem Jüngeren vollendete Schüpfung
des Meisters, aber bei dem aufrichtigen inneren Anteil des Mcisters
an der Reformation wie an dem Schicksal des Kurftirsteruhauses
von ungwaxvühnlicher Kraft und Wirkung.
Ungemein zahlreich aber nicht erfreulicher in ihrer manieristi-
schen Typik sind Cranachs nuythologische Gcmälde. Fast in
einem Dutzend erhaltener NVerke erscheint xVenus mit dem von
Aeiner Biene gestochenen Amora (nach Theokrits 19.Idy1l) in
Lebensgrüsse wie in kleinem Massstabe in den Galerien zu Berlin,
Schwerin, Weimar, Schleissheim, Liechtenstein in Wien, Borghese
in Rom, Stockholm und im Germanischen Museum wie auf der
Burg zu Nürnberg. Auch das vUrteil des Parisa (K1. B. 45) er-
scheint in einem halben Dutzend von Repliken, ebenso vDianaa
und pLucretiae. Dazu kommen Allegorien, wie der wjungbrunnena
in der Galerie zu Berlin, die xEifGISLIChM der Habichschen Samm-
lung in Cassel, die vCaritasa der Sznnmlung Ekmann in Fings-
pong. Unbegreiüich beliebt erscheint das oft wiederholte Bild
des xAlten mit der Buhlerine. Auch sein Verdienst als Biidnis-
maler dürfen wir, bei zumeist mangelnder Vertiefurag des Aus-
drucks wie angesichts der fast durchgängigen Verzeichnung des
Dreiviertelprofrls und der ungenügezrden Modellierung, nicht allzu-
hOCh anschlagen, wenn auch einzelne Porträts von hervorragcnder
Charakterschärfe (K1. B. 687) und Reformatoren- und F ürstenbildnisse
durch ihre Authentizität von nicht zu unterschätzendem Werte
sind (K1. B. 338). Ihre Massenproduktion es wird einmal die
Lieferung von nicht wcniger als 120 Stück der beiden sächsischen
Kurfürsten des Reformationszeitaltcrs erwähnt benimmt ihnen
jedoch zum Teil alle selbständig künsderische Bedeutrlng. Einer
g-rossen, zum Teil gewiss unbegründeten Berühmtheit erfreuten sich
endlich seine Jagdstücke, von welchen sich einige auf der Burg
zu Prag, im Prado zu Madrid und in der Wiener Galerie erhalten
haben. Hüher als seine abnehmende spätere Kunst steht seine
ungebeugte Haltung als Mensch, seine treue und opferwillige
Anhänglichkeit au seine religiäse Überzeugung wie an sein Fürsten-
haus. Auf Wunsch des entsetzten Kurfürsten Johann" Friedrich
war er nach der Schlacht bei Mühlberg diesem hochbetagt in die
Gefangenschaft und dann an dessen neueh Herzogssitz Weimar
gefolgt, wo er auch 15 5 3 starb.
Der überaus zahlreiche Gesellenkreis, welcher Cranach um-