Cran ach ,
G rünefvald
und
Bal
dung
Grien.
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Bildnisse, wie das vEhepazu-a von 1540 und 1542 in der k. Pina-
kothek zu München, das Bildnis wAlbrecht V. von Bayerm: in der
Ahnengalerie zu Schleissheim, die Bildnisse wdesselben Herzogs
und seiner Gemahlin Annaff: von 1556 in der Kaiserl. Galerie zu
Wienxüber eine gewisse starre Nüchternheit .nicht hinaus, Welche
es kaum beklagen Iässt, dass nach ihm der Italismus zum vollen
Durchbruche kommt.
Cranaeh,
Grünewald.
und
Baldung
Grien.
Fast gleichzeitig mit Dürer wurde in der oberfriinkischen
Stadt Kronach ein Maler geboren, der zeitlebens wenig Berührung
mit dem grossen Nürnberger Meister erkennen lässt, nälnlich
Lucas Müller, geb. 1472 und nach seinem Geburtsort ge-
wähnlich Cranach genannt. Von seiner Ausbildung wissen wir
nichts weiter, als dass er bei seinem Vater, einem bis jetzt! künst-
lerisch nicht nachweisbaren Lokahnaler gelernt habe. Seine Wan-
derungen scheinen sich nicht südwärts, sondern wohl eher nach
Norddeutschland, vielleicht bis Holland erstreckt zu haben. Um
1500 ein fertiger Meister, wurde er schon 1504 als kursächsischer
Hofmaler nach Wittenberg berufen und um 1508 geadelt. Sein
ältestes unter den bekannten Bildern, die zRuhe auf der Flucht
nach Egyptena von 1504 zeigt ihn bereits auf seiner vollen Hühe
und in einer Leistungsfiihigkeit, welche mehr versprach, als er
jemals gehalten hat. Denn das gründliche Naturstudium und die
sorgfältige Ausführung verbunden mit einem nicht geringen Schün-
heitsgefühl würde das Werk den gleichzeitigen Schäpfungen Dürers
nahezu ebenbürtig erscheinen lassen, wenn es nicht durch das
kalte, bunte und tonlose Emailkolorit, das den Cranachschen
Werken eigentümlich blieb, beeirltriichtigt würde.
Dass Cranach zu keiner weiteren Steigerung seiner Kunst
gelangte, wird seinen Grund wohl hauptsifichlich in einem Umstande
haben, dessen Scheurl schon 1508 in zweifelhaftem Lobe gedenkt,
indem er dessen bewunderungswerte Schnelligkeit im Malen rühmt.
Die stilistische Eigenart musste dadurch zu Manier und Schablone
werden, wenn dies auch nicht sofort fühlbar wurde, und des
Künstlers Phantasie und Fleiss zunächst der reichen Produktion gegen-
über noch Stand hielt. In der That zeigen die wVenus mit de111
Amom von 1509 in St. Petersburg oder die wMadonnax von
1512 in München, die berühmte jetzt als Gnadenbild verehrte
aMariae von 1517 in der Pfarrkirche zu Inhsbruck, die wMadonnena
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