Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Deutschlan d. 
grünem Papier gemalten Gegeiwstücke wSimson und die Philistem 
(Berlin) und die xAuferstehung Christiz in der Albertina, die zwülf 
Miniaturrbildei- von 1511 mit den wThaten des Herkulcsr; in der 
Brerner Kunsthalle, wie auch die sog. wkleine Passiona, welche 
Dürer damals seinen Holzschnittfolgen in 37 meist vüllig neu 
komponierten Blättern anfügte, an kiinstlerischem Reiz die älteren 
Serien entschieden überbietend. 
Mit dem Jahre 1512 trat endlich auch Kaiser Maximilian I, 
in die Reihe der Bewerber um die Dürersche Kunst. Leider zum 
grüsseren Teil eher hennnend als fürdernd. Die monstrosen 
Holzschnitte, des wKaisers Ehrenpforter, 1512-1515 auf 92 Holz- 
stücken gezeichnet, wie des xKaisers Triumphwagena, unvoliendet 
infblge des 151g eingetretenen Todes Maximilians, bleiben bei 
aller Schünheit im einzelnen ein Raub an der kostbaren Lebens. 
zeit des Künstlers, Erfreulicher als dieser geschraubte, nicht vom 
Maler seibst, sondern von den Humanisten des kaiserlichen 
Hofes erfundene Bombast erscheint dagegen der küstliche Rand- 
schmuck des für den Kaiser bei Johann Schonsperger in Augs- 
burg gedruckten Gebetbuchs. Auf den einzeln vorhandenen 
Bogen gleichzeitig von Dürer, Cranach, Burgkmair, Baldung 
Grien, A. Altdorfer und den Meistern M. A. (Manuel Alcman?) 
und H. D. (I-lans Dürer?) ausgeführt, war auch dieses Werk un- 
vollendet geblieben und gelangte schliesslich aus Granvellas Besitz 
in dem ersten von Dürer und Cranach illustrierten Teile in den 
Besitz des Kurfürsten Maximilian I. von Bayern (k. Hof- und 
Staatsbibliothek in München), in dem zweiten an die Bibliothek 
von Besangon. 
Diese Aufträge liessen dem Künstler nur Zeit zu einer An. 
zahl von Studien und Skizzen, wie zu einigen Gelegenheitsbildern, 
Von den letzteren sind zu nennen die Bildnisse vM. Wolgemutsr; 
von 1516, in der Pinakothek zu München (K1. B. 650), und 
eines unbekannten Mannes von gleichem Jahre in der Galerie 
Czernin in Wien (K1. B. 214), wie die WLÜCTÜtiÜÄÜ von 1518 in del- 
Pinakothek zu München (K1. B. 5 30). Sie gehüren nicht zu den 
hervorragenderen Werken des Meisters und auch die 15 19 genialten 
Bildnisse des wKaisers Maximilianc in der Kais. Galerie zu Wien 
wie im Germanischen Museum zu Nürnberg erreichen die künst_ 
lerische Hühe der im Juni 1518 in Augsburg gezeichneten Studie 
dazu, jetzt in der Albertina zu Wien, nicht. 
Irren wir nicht, so lastete damals ein Druck auf dem Meister, 
entsprungen vielleicht aus dem Missvergnügen über die barocken 
Holzschnittaxifträge des Kaisers, vielleicht aus der Enge und Un_
	        
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