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Malerei
Die
der Niederlande.
wie die wAnbetung der Künigee in Madrid, die rvVerspottung
Christicc im Escorial (K1. B. 109) oder die sMadonna zwischen den
hh. Katharina und Barbaraa in Neapel, welche durch das Hagere
ihrer Figuren den Werken des Hendrik Bles einigermassen vel,
wandt erscheinen, ohne übrigens in dessen barocke Weise zu
verfallen. Seine eigene Art scheint auch Ian Mostert gus
Haarlem, nachweisbar zwischen 1500 und 154g gepüegt zu haben,
wenn anders eine Gruppe von Bildern gleicher Hand nach Mass_
gabe einer xschmerzhaften Marina in der Frauenkirche zu Brügge
ihm zugeschrieben werden darf. Darnach wäre Mostert im An_
schluss an die alte Haarlemer Schule ein Tonmaler von einigem
Verdienst, wenn auch die rotbraune Tonführung nicht allzuerfreu-
lich erscheint. Proben davon bieten eine wAnbetung der Künigec
und vBeschneidung Christia in München, eine wRuhe auf der
Fluchta in Wien, und eine nAnbetung der Künigecr von 1518 in
der Marienkirche zu Lübeck.
Die künstlerische Hühe eines Lucas van Leyden erreiehge
in jener Zeit unter den Holländern nur der Utrechter Jan van
Scorel, geboren 1495 in dem Dorfe Scorel bei Alkmaar, Schüler
erst des Willem Corneliszon in Haarlem, dann des Jacob Corneliszon
in Amsterdam und endlich des Mabuse bei dessen zeitweiligem
Aufenthalt in Utrecht. Auf seinen Weiten Wanderungen Zllnächst
nach Nürnberg gelangt, geriet er unter den sehr fürderlichen
Einüuss Dürers. Auf dem Wege von da nach Italien durch die
Einladung eines kärntischen Edelmannes nach Obervellach in
Oberkärnten verschlagen, schuf Scorel 1520 sein noch in der
Kirche des kärntischen Städtchens beiindliches Hauptwerk, näm-
lich das Triptychon mit der Darstellung der whl. Sippea im Mittel-
bild und den whh. Apollonia und Christophoruse auf den Innerp,
der wGeisselung und Kreuztragunga auf den Aussenseiten der FlügeL
Die Bilder zeigen eine geschickte Verbindung seiner amsterdamer
Studien mit nürnbergischen, und noch durchaus nordische Art
Auch in Venedig schien er sich unter der dortigen Kunst seiner
eigenen Weise keinessvegs entäussern zu wollen, er schloss sich
übrigens auch bald einer Pilgerfahrt nach jerusalem an, welche
in Palästina, Cypern, Kreta und Rhodus weiteren Aufenthalt und
schliesslich den längsten in Rom zur Folge hatte. Papst Hadrian 1V_,
selbst ein Utrechter, schenkte dem Landsmann seine Gunst in un.
gewühnlichem Masse, und so kam es, dass sich sein Aufenthah
im Süden auf fünf jahre verlängerte. Rom hatte aber seine Kunst
vüllig geändert, und mit Studien nach Raphael und Michelangelo
wie mit rümischen Landschafts- und Architekturskizzen beladen,