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Malerei
Die
Nied erlande.
der
Breda um 1525, gestorben zu Brüssel 1569. Früh zu P. COQk
in Antwerpen in die Lehre gelangt, schuf sich der Künstler zeitig
sein eigenes Kunstgebiet, bei welchem Bosch und Massys nicht
ohne Einfluss, die Hauptgrundlage aber das Studium jener Natul-
war, wie sie sich im bäuerlichen Hinterlande darbietet. Das
künstlerische Programm aber stand bereits fest, als er die übliche
Italienfahrt antrat, von welcher er denn auch ausser einer Anzahl
von Landschafts- und Genreskizzen nichts, und namentlich keinen
Stilwandel zurückbrachte. Gewiss ist auch, dass er zu einer han
monischeren Gestaltung gelangte, wenn er seine Dorflandschaften
auch mit Dorfszenen oder mit Gleichnissen oder Sprichwort.
illustrationen verband, als wenn er die Landschaft im Stile seiner
Zeit einigermassen romantisch aufputzte und mit biblischen Szenen
stafüerte. Von wahrhaft küstlicher Ursprünglichkeit und drastischer,
Wenn auch etwas derber Wahrheit, sind seine nBauernhochzeitg
und der vKinderspielplatza in Wien, wie der wStreit zwischen
Fasching und Fastena ebenda, oder das sGleichnis von den Blinden
und Lahmene in Neapel. Von Pieter Brueghels Sühnen kann
etwa noch Pieter Brueghel jun., 1564-1637 trotz seines
späten Todesjahrs noch in dieser Episode angereiht werden, da el-
als Schüler seines Vaters und des Gillis van Coninxloo sich zeit-
lebens ganz in den Bahnen des alten Pieter hielt, während der
zweite Sohn, Jan Brueghel der folgenden Periode vorzubehaltcn 15h
Wie die Genremaler so waren auch die Bildnismaler schon
aus gegenständlichen Gründen zu mehr Selbstäindigkeit veranlasst
als die Kirchenmaler, wenn auch spiiter ein Tizian und Tintoretto
nicht ganz ohne EinHuss auf die vliimische Porträtkunst blieb.
Zeitlich obenan stcht hierin Joost van Cleve, ein jüngerer
Zeitgenosse des Quentin Massys, leider nur in sehr seltenen Arbeiten
der Beurteilung zugänglich, übrigens auch durch langen Aufenthah;
in Paris und Englarxd seinem Vaterlande entfremdet. Geringer
waren Lucas de Neere aus Gent, 1534-1584, Colyn van
Nieuchatel aus Mons, gestorben zu Nürnberg nach 1590, und
Gualdorp Gortzius aus Lbwen, geb. 1558 gest. zu Küln 11m
1617. Häheren Ruhm erlangten zwei in Flandern eingewandene
Holliinder: Pieter Pourbus aus Gonda, seit 1543 bis an seinen
Tod 1584 in Brügge eine ebenso achtenswerte "Fhätigkeit enb
faltend, wie sein Sohn Frans Pourbus der Ältere, 1543
bis 1581, ein Schüler der Floris, und sein Enkel Frans Pourbus
der Jüngere, 1569-1622. Ebenfalls aus Holland (Utrecht)
stammt Anton Mor, seit 1547 der Lucasgilde zu Antwerpen
angehürig und dort um 1577 gestorben, vielleichtder beste nieder-