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Die
Niederlande.
Malerei der
zu denen Wille 1n Key aus Breda. und Hubert Goltz aus Wül-Z-
burg ziihlen, ragt der Antwerpener Frans de Vriendt, genannt
Frans Floris, 1517_157o, hervor, welcher im Gegensatz zu
dem Ruphaeliten Coxcyen in den Werken Michelzmgelos in der
Sixtina seine hohe Schule sah, der auch alle seine seit 1547 in
Antwerpen entstandenen Werke huldigen. S0 vMars und Venus
1m Netze des Vulkana von 1 547 in Berlin, der xEngelsturzez von 1554
im Museum zu Antwerpen, das wjüngste Gerichta von 1566 in Brüssel,
und die undatierte ffAnbetung der Hirtene: in Dresden. Aus
Floris Schule dann gehüren hieher Crispian van den Broek,
1524 bis um 1590, durch einige Darstellungen des wjüngsten
Gerichtesca in den Galerien zu Brüssel und Antwerpen bekannt,
Marten de Vos, 1532_16o3, der zu seiner Romfalurt nicht
ohne Vorteil auch einen venetianischen Aufenthalt im Atelier
Tintorettos fügte, und die Familie Francken van Hercntals
von welchen jedoch nur Jeroom der Ältere, 1540-4610,
Frans der Ältere, 1542-1616, und Ambrosius der
Ältere, 1544-1618 ihrer Thätigkcit nach überwiegend in das
16. jahrhundert fallen. Wahrscheinlich aus der Schule W. Keys
kamen der Antwerpener Gillis Congnet, geb. um 1538, gest.
zu Hamburg 1599, und besonders als Porträtist nennenswert und
der aus Amersfort bei Utrecht in Antwerpen eingewanderte Lam-
brecht van Noort, den wir jedoch nur als Vater des be_
rühmteren aber nicht mehr in diese Periode gehürigen Adam
van Noort hier aufführen. Dagegen gehürt noch in unsere
Reihe Otto van Veen, welcher, geboren 1558 als der 801m
des damaligen Bürgermeisters von Leyden, seine Ausbildung in
Rom unter Fed, Zuccaro vollendete und sich dann in Antwerpen
niederliess, wo er eine ansehnliche Rolle spielte. Nicht ohne
Selbständigkeit, ernst und gewählt, selbst vornehm, erscheint dieser
Lehrer des Rubens nur neben diesem grossen Schüler in so un-
günstigem Lichte, denn verglichen mit den Arbeiten seiner Zeit
genossen bilden seine wAuferweckung des Lazaruse in der Kathe-
drale zu Gent, die vKreuzigung des Apostels Andrease in der
Andreaskirche zu Antwerpen und die vVermählung der hl. Katharinag
in der Galerie zu Brüssel einen immerhin würdigen Abschluss der
Epoche des vlämischen Italismus.
Manche Anhänger dieser Richtung blieben jedoch aus An.
lass ihrer Studienreise ganz in Italien hängen, wenn es ihnen
gelang, sich dort eine geachtete Stellung und Auftriige zu erringen
So Denys Calvaert von Antwerpen, 1545- 1619, welcher sich
sogar zu .einem der Häupter der bolognesischen Malergilde en