Flandern und
Brabant.
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Zu diesen gehürt von der Schule des Quentin Massys ausser dessen
schon erwvähntem Sohn Jan Massys der früher hochgeschätzte Ja n
Sanders, von seinem Heimartdorfe Henlishem bei Antwelpen ge-
wühnlich Hemessen genannt. Noch 1519 21.1s Lehrling im Ant-
werpener Gildebuch genannt, steht er doch schon in der bBefllfüng
des Watthäus zum Apostelamta (Pinakothek zu München) in manchen
Stücken ausserhalb der Kunstsphiire Quentins, Welche er in der
äHeilung des "fobiasx von 1555 im Louvre als fertiger rürnischer
NIanierist ganz verlnssen hzLt. Nur im Genre, Wie in dem wDorf-
chirurga in Madrid liisst er noch einige Zusammenhänge mit Massys
erkennen. Zuletzt nach Haarlenr übergesiedelt, starb er daselbst 1 566.
Ihm war sein Zeitgenosse Ian Mandyn, I500_I566, Wenn er
identisch war mit dem sog. Braunschweiger Monogrannnisten, nahe
verwandt, sicher beglaubigte Werke von ihm haberl sich jedoch
nicht erhalten. l
Von den Schülern Barencl van Orleys ist, neben Pieter
Cock van Aalst, 1502_I55o, namentlich Michiel van Cox-
cyen in Mecheln, 14gg--15g2 hervorzuheben. Aus seiner Schule
nach Italien gelangt, hinterliess dieser in S. Maria clelPAnilna in Rom
die Fresken ans dem sLeben der h. Barbaraa, in welchen er sich
schon ganz in den rümischen Stil eingelebt erweist. Die nach
seiner Rückkehr in (lie Heimat 1539 gemalten Stücke erwarben
ihm sogar den Ehrentitel des rvvlämischen Raphaela. Wenn auch
dieser für seine Kompositionen zu Glasgemälden (S. Gudule zu
Brüssel), Gobelins (Escorial) und den Kupferstich so wenig passt
wie für seine Altarwverke, so sind letztere doch nicht ohne Verdienst.
S0 der ffTod Maliensa in der Galerie zu Maclrid, (las wMartyrium
des hl. Sebastiana von 1575 im Museum zu Antwelpen, (las
vMartyrhnn des hl. Georgx in der Katluedrale zu "Mecheln und
selbst noch das in seinem 93. Lebensjahl" gemalte wLEbEn der
Titularheiligena in Gudule zu Brüssel. Dass der Meister auch
wohl fähig gewesen wäre, in der Richtung seiner einheimischen
Schule einzusetzen, beweist die 1558 gemalte trefHiche Kopie des
v. Eyckschen Altars zu Gent, von welcher sich die einzelnen
Stücke in S. Bavo zu Gent Wie in den Galerien zu Berlin und
München beünclen.
A115 Gossaerts Schule endlich war Lambert Lombard von
Lüttich, geb. 1505, gest. 1566, hervorgegangen. Auch er reihte
sich nach seiner Rückkehr ans Italien 153g ganz in die rümische
Schule. Doch kännen wir seine Arbeiten nicht mit gleicher
Sicherheit nachwveisen, wie jene des Coxcyen, wenn wir auch
wissen, dass er als Lehrer gesucht war. Untel" seinen Schülern,