Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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im 
Italiens 
Die Malerei 
Cinquecento. 
mit dem Kaninchem in Museum zu Neapel, von dem wAuf. 
erstandenen als Gärtnem in Madrid, und von der nMadonna, 
della cesta (Korbyc in der Nationalgalerie zu London. 
In den ZWanZigerJahren vollendet sich dann (las Wesen des 
Meisters. Zunächst in den beiden Bildern der Pinakothel; Zu 
Parnia, dem wMartyriunl der hh. Placidus und Flavizm und der 
tiefempfundenen vBeweinung Chrisie. Dann in den zu ndch 
hüherer Berühmtheit gelangten beiden Gemälden, welche die Namen 
die wNachm und der wTaga führeni das erstere in der Galerie 
zu Dresden befmdliche die mänbetung der Hirtena (K1. B. 434), 
das letztere in Parma DÄIZIdODÜQ. mit den hh. Hieronymus und 
Magdalenaa darstellend. Die Lichtwirkung ist bei beiden durch 
ein magisches Helldunkel gehoben, Worin der Nleister im 'l'afe1_ 
bild überhaupt seine in Italien unerreichte Domäne fand. Diese 
beiden Werke vermochte Correggio selbst nicht mehr zu übey- 
bieten, wie dies die vMadonna mit dem hl. Sebastiana in Dresden 
{KL B. 137), die wMadonna mit den hl. George ebenda, die wllfladonna 
della Scodella. (Napfya in Parma und die wMadonna mit Engelnü 
in den Uffrzien (K1. B. 495) zeigen. 
Kann man jedoch nicht leugnen, dass der ]ubel, das Liebes- 
entzücken und die Inbrunst, wie sie sich in diesen Altarwerken 
äussern, häufig einen üppigen und sinnlichen Beigeschmack haben, 
so ist klar, dass der Künstler seine Ziele inhaltlich harmonischer 
erreichte, wenn er mythologische Vorwürfe wiedergab. S0 in del- 
personifizierten Vergütterung der Sinnenlust, närnlich in dem Bjlde 
Üupiter und Antiopea im Louvre, in den beiden reizvollen Bildem 
wEntführung Ganymedsa und x10 von Jupiter in Gestalt einer 
Wolke umannta, in xLeda mit dem Schwana in der Galerie BQr- 
ghese in Rom und selbst in der wohl niinder glücklichen xDanaä 
mit dem Goldregena ebenda. Es scheint jedoch, dass dem Künstler 
zu seiner Zeit von der Anerkennung, wie sie den Meistern 
der rümischen und venetianischen Kunst erblühte, nur wenig Zu 
teil wurde. 1a es vergingen Iahre nach seinem frühen Tode 
(5. März 1534), ehe ihm der Ruhni erwuchs, der ihn den Zwfjlf 
grüssten Meistern Italiens zur Seite stellte.  
Eine eigentliche Schule hatte Correggio nicht; unnachahmlich 
wie der Zauber seines Schaffens war, schien er keine bessere An_ 
näherung zu gestatten, als auf dem Wege der Manier. Vefllältnis- 
mässig gering sind daher schon seine niichsten Nachfolger, Sein 
SohniPomponioAllegrLFrancescoRondani, Michel- 
angelo Anselmi, Lelio Orsi und Bernardino Gatti, 
genannt il Soj ar o. Nicht viel besserers ist von den indirekten
	        
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