Die
Ferraresen
und
Correggio.
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zGeburt Christia in der Galerie, wie nicht minder von dem
vhl. Sebastianx der Brera oder der xKirkez in Pal. Borghese und
von anderen Bildern in den Salmnlungen Chigi und Doria in
Rom, wie auch von seinen Bildnissen (K1. B. 568). An den
meisten Werken ist der romantische landschaftliche Hintergrund
von nicht geringem Belang, dürfte jedoch Wohl stets der Mit-
arbeit von Dosso Dossis Bruder Battista Dossi (gest. 1546)
zuzuschreiben sein.
Minder effektvoll arbeitete sein Zeitgenosse und Landsmann
Benvenuto Tisi da Garofalo 1481-1559. Als Schüler
des Ferraresen Domenico Panetti erst zu Boccaccio Boccaccino,
dann nach Rom zu Lorenzo Costa und schliesslich in das Atelier
1)ossos gelzmgt, hutte sich Garofalo seine graulich blonde Art
schon so fest angeeignet, dass er sie dem Kolorit Dossos nicht
mehr opfern konnte oder wollte. Manchmal von hoher Schün-
heit und in der xKreuzabnahmee oder in der
wfsalnariterin am Brunnenx in Palazzo Borghese, gewühnte er sich
nach seinem zweiten Aufenthalt in Rom an eine mehr conven-
tionelle Darstellungsweise, welche zwar noch lange eine gewisse
Liebenswürdigkeit bewahrte, aber schliesslich in grauen Manieris-
mus ausartete. Der Dom und das Museum von Ferrara besitzen
eine nicht geringe Zahl seiner Werke, von welchen übrigens auch
nicht Wenige in fast alle europäischen Sammlungen gelangten.
Einer besonderen Beliebtheit erfreuten sich die kleinen Bildchen
des Meisters durch ihre Anmut und die Sorgfalt ihrer Ausführung.
Ein dritter ferraresischer Costaschüler war Lodovico
Mazzolino, I481-1528, der sich im Gegensatz zu Garofalos
kühler Farbestinunung eines warmeny Goldtones befleissigte und
auch mehr auf Dossos Art einging, ohne jedoch eine besondere
Eigenart zu erreichen. An gleichwertigen Krififten zweiten und
dritten Ranges fmden sich auch in Ferrara und den angrenzenden
Gebieten der Ämilia und Romagna mehrere, von welchen einige
es sogar zu äusserer Stellung zu bringen vermochten. So der
Ferrarese Bartolomeo Ramenghi da Bagnacavallo 1484
bis 1542, in Bologna bei Francia gebildet, später aber bemüht,
Einüüsse von Dosso Dossi mit jenen Raphaels zu verbinden.
Mit mehr Entschiedenheit warf sich Girolamo Marchesi da
Cotignola, 1481-1550, der rämischen Schule in die Arme,
so dass er bereits zu den raphaelitischen .Manieristen gezählt
werden darf, welchen sich auch der meist in Bologna arbeitende
Innocenzo Francucci da Imola, um 1494-1550, durch
I-Iärte der Form und Kälte des Kolorits gleich unerfreulich, an-
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