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Die
Malerei
Italiens
im
luecexlto.
Cim
In Morettos Fussstapfen trat sein Schüler G i a 111 b a t t i s t a
M0 ro ni, um 1525 zu Bondio im Gebiet von Bergamo geboren,
gestorben 1578 zu Gorlago bei Bergamo, weniger bedeutend im
Kirchenbild, doch im Porträtfache seinem Meister ebenbürtig, ja
an ungeschmirlkter Naturtreue vielleicht überlegen. Die italienischen
Samlnlungen besitzen davon zahlreiche Belege (K1. B. 640), abel-
auch die nordischen Galerien erfreuen sich mancher trefHichen
Bildnisse. S0 besitzt die Nationalgalerie zu London deren fünf,
worunter der berühnute wSchneidera (K1. B. 274), die Berliner
Galerie drei, die VViener zwei, mehrere andere kleinere Galerien,
wie Darmstadt (K1. B. 329) einzelne Stücke.
Von den dem venetizmischen Herrschaftsgebiet benachbarten
Stiidten ist noch Gremona als Sitz einer venetianischen Zweigschule
zu nennen. Dort hatte Boccaccio Boccaccino1460_1518
den Übergang von der quattrocentistischen XNfeise Bellinis zum
Cinquecento gesucht, aber venetianische Kunst mit rümischer zu
verbinden gestrebt. Neben ihm hatten die Campi gewirkt, und
zunächst G ale a z z o C a m p i, gest. 1536, die Art des Boccaccino
fortgesetzt und die Cremoneserschule fester- begründet, von welche;-
dann seine beiden Sühne Giulio, gest. 1572, und Antonio
Campi als die fruchtbaren Hauptrepräsentanten EISChEiIIGD.
Der Stadt L0di endlich gehüren Alb e rtino P i az za, gestorben
vor 152g, und dessen Sohn Calisto Piazza, gest. nach 1551,
an, der erstere ans der altmailändischen Schule hervorgegangen,
der letztere die mailiindische Art mit der brescianischen verbindend_
Von selbständigem Interesse ist diese Lokalkunst so wenig wie jene
einiger anderer Stiidte des Gebietes von Mailand und der Ämilia.
Die
Ferraresen
und
Correggio.
In Ferrara hatte die Kunst, wie sie sich unter Lorenzo Costa.
gestaltet, eine Weitere Folge zunäichst durch dessen Schüler Gi o v an n i
Niccolb di Lutero, genannt Dosso Dossi, I47g-1542,
gefunden. Sein Lmglaublich intensives Kolorit, verbunden mit
bedeutsamer Charakterauspriigung und reicher Festlichkeit de;
Anordnung, stellt namentlich in dem grossartigen Altarwerk mit
der vthronenden Madonna. und vier Heiligena, welches nus
S. Andrea in die Galerie von Ferrara gelangte, alle anderen
Arbeiten der Schule, welche dieses Lokahnuseum birgt, in Schatten.
Dasselbe gilt auch von seinen in Modena erhaltenen Werken,
der wMadonna in der Glorie mit Heiligelw im Dom, oder der