Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Die 
Malerei 
Italiens 
im 
Cinquecento. 
beginnend, wandte er sich auch spiiter" nicht so ausschliessend wie 
seine LILIICISICUIC, die Bonifazi, der venetianischen Kunst zu, wes- 
halb wir diese zur Kunst Venedigs, den' Torbido dagegen zur 
veronesischen zählen. Gelegentlich geriet er sogar in vollstärxdige 
Abhängigkeit von der rümischen Schule und von Giulio Romano in 
Mzmtuar, nach dessen Entwürfen er den grossen Mariencyklus im 
Dom zu Verona gemalt hat. 
NVie Cavazzola ist auch D omenico del Ric cio, genannt 
Brusasorci, 1494-1557, als Vorläufer Paolo Veroneses vQn 
einigem Interesse, namentlich an jenen Werken, welche nicht in 
die Gruppe von Altartafeln oder Kirchenfresken fallen. Denn 
seine bedeutendsten Arbeiten sind profaner Art, wie die jetzt Velu 
schwundenen Iürssadenmalereien der Casa Murzui in Verona, und 
der besser erhaltene wTriun1phzug (les Papstes Clemens VII. und 
des Kaisers Karl V. in Bolognaa in Palazzo Ridolü zu Verona. 
Der eigentliche Lehrer Paolo Veroneses aber war Antonio 
Badile, I5I7-_I56O, der auch in seinen Altzuwverken, z. B. in 
SS. Nazaro e Celso und im Museum zu Verona, wie auch in der 
Galerie zu Turin diese Lehrerstellung zu dem grossen Meister 
deutlich verrät. Von Paolo Caliari (Veronese) selbst Hlusgte 
seines hauptsächlichen Wohnsitzes und W irkungskreises wegen 
schon in dem AbSChDiÜG über die Kunst Venedigs gehandelt 
werden. 
Von den Malern Bergamos kommt, da wir des Bergamasken 
Andrea Cordeliaghi, genannt Previtali, schon bei den 
venetianischen Quattrocentisten gedacht haben, nur einer hier in 
Betracht, niimlich Giovanni Busi Cariani, gest. 1541, mach 
Madonnenbildern und Porträts wohl auch der venetianischen Schule 
entsprungen, aber zumeist in Bergamo thiitig. Bedeutender wurde 
Giovan ni Battista Nloroni, welcher jedoch als Nachfolger 
Morettos füglich zur Schule von Brescia zu rechnen ist. 
111 Brescia hatte Fioravante  gest. 1528, 
als Schüler des Vincenzo Foppa des Alteren den Ubergang lul- 
cinquecentistischen Kunst noch kaum gefunden. Dies gelang erst 
dem Gia n Gir o 1 a m o S avold 0 , der angeblich erst in Venedig 
unter Bellini gebildet oder von dort beeinüusst, 1508 in del- 
Florentiner Malergilde erscheint und erst nach 1548 starb. Der 
Horentinisch-rümische" Einfluss ist an seinen gediegenen Werken 
unverkennbar, von welchen wir die vMadonna mit vier Heiligena 
in der Brera, die ))'1'ransüguration4a in den Uffizien und in der 
Ambrosiana, die wGeburt Christia: in den Galerien zu T urin, in 
Palazzo Pitti, zu Hampton-Court und zu Brescia, wie insbesondeye
	        
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