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Die
Malerei
Italiens
im
Cinquecento.
Battista d' Angelo del Moro, Paolo Farinati und dessen
Neffen B a tt i s t a F a ri n ati genannt Z e 1 o t ti meist schwach aber
ausgiebig fortgesetzt. jedenfalls klang mit dem Kreise V eroneses
die herrliche Symphonie des venetianischen Cinquecento heiter
und wirkungsvoll ans.
Die
Terrafoerma
VOII
Venedig.
Lemten wir schon manchen cinquecentistischen Meister Ve-
nedigs kennen, der seiner Geburt nach dem Festlande angehürt,
so fehlt es auch nicht an solchen, welche überdies clen Hauptsitz
ihrer Thätigkeit ausserhalb Venedigs aufschlugen, und dabei zu
einer Darstellungsweise gelangten, welche trotz venetianischer Schule
oder Einllüsse sich nicht in den Elntwvicklungsgang der Kunst del-
Lagunenstaclt einfügt. Von solchen bietet zunächst (las Friaul,
welches schon im Quattrocento lebhafte, wenn auch qualitativ ge-
ringe 'l'hiitigkeit gezeigt, einige Künstlergestaltexx dan", welche nicht
ohne selbständige Bedeutung waren. Der älteste unter den ins
Cinquecento gehürenden Malern war Martino (la Udine, von
seinem Lieblingsaufenthalte San Daniele gewähnlich Pellegrino
(la Sun Daniele genannt, 147o_1547. Xlfie Lorenzo Lgtto
viel auf Reisen, unterschied er sich von diesem hauptsiichlich
dadurch, dass er seine Kunstweise je nach Zeit und Urt weniger
wechselte, als vielmehr nach den jeweiligen Eindrücken verschieden
mischte. Seinen Entwicklungsgang ersleht man nm besten ans
dem Llmfalnglichen Cyklus, mit welchem er zwischen 1492 und
1522 die Kirche S. Antonio in San Daniele ausgeschmückt und
auch seinen Zunamen verdient hat. Bedeutender wurde jQClOCh
Giovanni Antonio Sacchi, manchmal sich selbst nach del-
Heimat seines Vaters da Corticelli nennend, aber bekannter
unter dem Namen seiner Geburtsstadt Pordenon e. 1483 ge_
boren und 153g gestorben und überwiegend im Ifriaul thätig,
verdankte er in autodidaktischer Weise wohl das Meiste sich selbst,
wenn auch Giorgione einigen Einfluss auf ihn gewann. Haupt_
sächlich Wandmaler, blieb er auchlinfolge versiiumter Schule derb_
realistisch und unruhig, unbeholfen und übertrieben, ohne jemals
zu massvoller Abgewogenheit zu gelangen. Zu seinen bedeuteludsten
lfreskencyklen ziihlen zxlniichst die frühen Malereien von S. SaL
vatore in Colalto, dann die zwischen 1518 und 1522 entstanclenen
Folgen in den Domen zu 'l'reviso und Cremona. Auch die Altap
bilder zeigen bald strenge Härte, bald Wunderliche Extravaganzen